Warnung vor den Gefahren der Atomkraft
St. Ingbert. Die Ereignisse um das Atomkraftwerk Fukushima in Japan haben den Blick auf ein fast vergessenes Mahnmal in St. Ingbert gerichtet. In der Gustav-Clauss-Anlage soll eine steinerne Erdkugel vor den Gefahren der Atomkraft warnen
St. Ingbert. Die Ereignisse um das Atomkraftwerk Fukushima in Japan haben den Blick auf ein fast vergessenes Mahnmal in St. Ingbert gerichtet. In der Gustav-Clauss-Anlage soll eine steinerne Erdkugel vor den Gefahren der Atomkraft warnen. Doch was hat es damit auf sich? Wer hat die Kugel aufstellen lassen und warum?Die Kugel trägt die heute kaum noch lesbare Inschrift "Tschernobyl-Cattenom". Zudem ist sie im Laufe der Zeit auch von Graffiti-Sprühern und malenden Kindern nicht verschont worden.
Das Mahnmal gegen die Gefahren der Atomkraft ist am 29. Mai 1989 eingeweiht worden, erklärt der Pressesprecher der Stadt, Wilfried Trapp. Also drei Jahre nach der Katastrophe im Atomkraftwerk in Tschernobyl, die am 26. April 1986 stattfand. Dabei kam es zu einer Kernschmelze und Block vier des nördlich von Kiew liegenden Atomkraftwerks explodierte. Ganze Landstriche sind seitdem verstrahlt und zehntausende Menschen verloren durch die Folgen der radioaktiven Verseuchung ihr Leben.
Die Kugel solle die Betroffenheit über die Katastrophe im ukrainischen Kraftwerk ausdrücken, weiß Trapp. "Das Mahnmal ist ein Geschenk des Vereins für Handel und Gewerbe an die Stadt und soll an den Unfall erinnern", erzählt er.
Der Bildhauer Arthur Klein aus Trier habe die Weltkugel hergestellt. "Der Stadtrat hat sich dieses Mahnmal gewünscht", erklärt Trapp. Bereits 1987 habe der Stadtrat deshalb einstimmig beschlossen, dass ein Mahnmal aufgestellt werden solle. "Es sollte ein Mahnmal gegen das Vergessen sein", sagt Trapp. Vielleicht gibt es in einigen Jahren auch ein Fukushima-Mahnmal.
