Warnstreik von 100 Ärzten an kommunalen Kliniken im Saarland

Saarbrücken. Ärzte des Klinikums Saarbrücken sowie der SHG-Krankenhäuser in Saarbrücken, Völklingen und Merzig sind gestern in einen Warnstreik getreten. Grund ist die Forderung der Ärztegewerkschaft Marburger Bund (MB) nach fünf Prozent mehr Geld und Zuschläge für Nacht- und Wochenenddienste

Saarbrücken. Ärzte des Klinikums Saarbrücken sowie der SHG-Krankenhäuser in Saarbrücken, Völklingen und Merzig sind gestern in einen Warnstreik getreten. Grund ist die Forderung der Ärztegewerkschaft Marburger Bund (MB) nach fünf Prozent mehr Geld und Zuschläge für Nacht- und Wochenenddienste. In Köln findet derzeit die vierte Verhandlungsrunde der Tarifverhandlungen zwischen der Ärztegewerkschaft und der Vereiningung kommunaler Arbeitgeberverbände (VKA) statt. Aus diesem Anlass organisierte der Marburger Bund eine Kundgebung, zu der 1200 Ärzte aus ganz Deutschland angereist waren, um der VKA durch ihre Anwesenheit die Dringlichkeit eines für sie akzeptablen Angebots aufzuzeigen. Im Saarland beteiligten sich etwa 100 Ärzte an dem Warnstreik. In den betroffenen Krankenhäusern wurde nur mit einer Besetzung wie am Wochenende gearbeitet. "Die Patienten sollen natürlich nicht unter dem Streik leiden, es kommt bei uns aber teilweise zu Verschiebungen von Operationen", so der zweite Vorsitzende des MB im Saarland, Markus Hardt, Arzt am SHG-Klinikum in Völklingen. Dies bestätigte auch Klaus Hans vom SHG-Klinikum in Merzig, und machte auf einen wichtigen Punkt der Diskussion aufmerksam. "Bei Bereitschaftsdiensten werden Ärzten vom Arbeitgeber Minusstunden auf dem Arbeitskonto vermerkt, wenn sie nach einem 24-Stunden-Dienst am darauf folgenden Tag nicht wieder voll arbeiten können", erklärte Hans. Das Arbeitszeitgesetz schreibe vor, dass der Tag nach dem Bereitschaftsdienst Ruhezeit sei. Martin Erbe, Vorsitzender des MB im Saarland, sieht in der "großen Beteiligung" der Ärzte, dass sie die Tarifauseinandersetzungen sehr ernst nähmen. "Wenn bei den Verhandlungen keine akzeptable Lösung gefunden wird, sind sie auch zu erneuten Arbeitsniederlegungen bereit und in der Lage", so Erbe. sefe

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