Warnstreik ohne Rutschpartie

Saarbrücken. Die ergebnislosen Tarifgespräche zwischen Vertretern der Länder, der Gewerkschaften und der Tarifunion Beamtenbund in Potsdam haben am Freitag zu einem Warnstreik-Aufruf im Saarland geführt

 Ein 111-Tage-Streik legte 2006 das Uniklinikum Homburg beinahe lahm: So weit ist es in diesem Jahr noch nicht, am Montag ist ein eintägiger Warnstreik angekündigt. Foto: simmetpress

Ein 111-Tage-Streik legte 2006 das Uniklinikum Homburg beinahe lahm: So weit ist es in diesem Jahr noch nicht, am Montag ist ein eintägiger Warnstreik angekündigt. Foto: simmetpress

Saarbrücken. Die ergebnislosen Tarifgespräche zwischen Vertretern der Länder, der Gewerkschaften und der Tarifunion Beamtenbund in Potsdam haben am Freitag zu einem Warnstreik-Aufruf im Saarland geführt. Die Gewerkschaften Verdi und GEW sowie die Tarifunion Beamtenbund forderten alle Tarifbeschäftigten in Ministerien, Landesbehörden, Saar-Uni, Studentenwerk, Uniklinikum, Arbeiterwohlfahrt (Awo) und Schulen für diesen Montag ganztägig zur Teilnahme am Ausstand auf. "In mittlerweile zwei Verhandlungsrunden haben wir von den Arbeitgebern ein verhandelbares Angebot gefordert - vergeblich. Die Arbeitgeber der Länder wollen trotz eines erkennbaren wirtschaftlichen Aufschwungs den Beschäftigten in den Ländern eine Minusrunde verordnen", sagte Ewald Linn, Vize-Chef im Beamtenbund Tarifunion Saarland. Verdi-Saar-Chef Alfred Staudt erklärte der SZ: "Wir rechnen mit der Teilnahme von etwa 1500 Kolleginnen und Kollegen am Warnstreik und am Demonstrationszug." Am Montag wird sich eine Demonstration für die Forderungen der Landesbediensteten - 50 Euro Sockelanhebung plus drei Prozent - durch die Saarbrücker City zum Innenministerium bewegen (die SZ berichtete). Dort sprechen die Bundeschefs von Verdi und Tarifunion Beamtenbund Frank Bsirske und Frank Stöhr, sowie Norbert Hocke, Bundesvorstand der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft.Ein Schwerpunkt des Warnstreiks liegt nach Gewerkschaftsangaben bei den Straßenmeistereien. Der Sprecher des Landesbetriebs für Straßenbau, Klaus Kosok, sagte der SZ, dass ein Notdienst mit Straßenwärtern, die nicht gewerkschaftlich organisiert seien, und Fremdfirmen eingerichtet worden sei. "Der Winterdienst kann aber nicht in der Qualität geleistet werden, wie im Fall, wenn alle an Bord sind", sagte Kosok. Der Wetterdienst habe für die Nacht zu Montag überfrierende Nässe gemeldet.

Professor Wolf-Ingo Steudel, Vorstandschef des Uniklinikums des Saarlandes (UKS) erklärte, der Warnstreik habe "Auswirkungen auf das UKS". Steudel sagte, dass man versuchen werde, etwaige personelle Engpässe auszugleichen. "Die Patientenversorgung ist aus Sicht des Klinikumsvorstands sichergestellt", so Steudel. Paul Quirin, Awo-Saar-Chef, erwartet keine Auswirkungen des Warnstreiks auf Awo-Einrichtungen, sagte er der SZ.

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