Warmlaufen mit Weltstars

Schmelz. Die Deckenfluter in der Primshalle sind erloschen und der teure Spezialboden wurde wieder aufgerollt, denn der 19. Sparkassen-Ladies-Cup in Schmelz und der 2. Toyota-Lambeng-Girls-Cup sind nun Geschichte. Das Spitzenteam des ungarischen Meisters Györi Audi ETO und die deutsche U17-Nationalmannschaft haben nach ihren Turniersiegen längst die Heimreise angetreten

 Prächtige Kulisse für den Girls-Cup: Die DHB-Mädchen (vorne) nehmen in Schmelz Anschauungsunterricht bei Top-Teams. Foto: Ruppenthal

Prächtige Kulisse für den Girls-Cup: Die DHB-Mädchen (vorne) nehmen in Schmelz Anschauungsunterricht bei Top-Teams. Foto: Ruppenthal

Schmelz. Die Deckenfluter in der Primshalle sind erloschen und der teure Spezialboden wurde wieder aufgerollt, denn der 19. Sparkassen-Ladies-Cup in Schmelz und der 2. Toyota-Lambeng-Girls-Cup sind nun Geschichte. Das Spitzenteam des ungarischen Meisters Györi Audi ETO und die deutsche U17-Nationalmannschaft haben nach ihren Turniersiegen längst die Heimreise angetreten. Doch die Eindrücke an das große Handball-Fest der europäischen Frauenhandball-Elite mit insgesamt 2000 Zuschauern sind noch frisch. "Es war irre, einmal vor einer solchen Kulisse gegen eine Jugend-Nationalmannschaft spielen zu können und dann auch noch einige der besten Spielerinnen der Welt hautnah erleben zu dürfen - toll", schwärmte Laura Müller nach ihrem dreitägigen Einsatz in der Primshalle.

Unvergessliche Eindrücke

Die Torfrau der U17-Auswahl des Handball-Verbandes Saar musste in den Duellen ihrer Mannschaft gegen Rumänien (23:34), Bayer Leverkusen (31:43) und die Auswahl von Baden-Württemberg (31:38, 24:34) zwar deutlich härtere Würfe abwehren als sonst. Auch griff die 17-Jährige öfter hinter sich, als sie es in der A-Jugend des HC Überherrn gewohnt war, doch das schockte sie nicht. "Als Torfrau darfst du keine Angst haben. Da musst du einfach durch", grinste Laura. Ein Sieg sollte ihrer Mannschaft beim Girls-Cup nicht gelingen, dafür seien die gesammelten Eindrücke aber einmalig gewesen, erzählte sie.

Man muss sich das einmal vorstellen: Da liefen sich Laura und ihre Teamkolleginnen vor der Halle mit Welthandballerinnen wie Anita Görbicz (Györi) oder Allison Pineau (Metz) warm, oder sie schauten in ihren Spielpausen dem deutschen Meister Thüringer HC oder den Champions-League-Titelanwärtern Györi Audi ETO KC und Oltchim Valcea vom Spielfeldrand aus zu. Im Fußball wäre das so, als wenn Bayern München, Real Madrid und Manchester United bei einem Turnier auf dem Schmelzer Sportplatz kicken würden. Einem der Stars schaute Laura besonders oft über die Schulter. Katalin Pálinger, die Györ im Ladies-Cup-Endspiel gegen Oltchim Valcea mit ihren Paraden den 23:21-Sieg sicherte und später auch als "beste Torhüterin" ausgezeichnet wurde.

Von Schmelz ins Trainingslager

HVS-Spielmacherin Marina Bleimehl hatte nur einen Tag Zeit, sich bei der anwesenden Bundestrainerin Ute Lemmel mit ansprechenden Leistungen eine Einladung zu einem Testtraining für die DHB-Auswahl zu ergattern. Nach den ersten zwei Spielen rauschte die 17 Jahre alte Rückraumspielerin dann mit dem Oberliga-Frauenteam der DJK Marpingen zum Trainingslager ins hessische Malsfeld. "Es war aber schon toll, gegen die rumänische Nationalmannschaft zu spielen. Die hat uns dann sogar mehr gelegen als Bayer Leverkusen", kommentierte Bleimehl die 24:34- und 31:43-Niederlagen gegen die Spitzenteams. Ihren Abschied vom Jugendhandball und den HVS-Teamkolleginnen beschreibt sie als wehmütig. "Doch mit dem Auftritt bei diesem top besetzten Nachwuchsturnier war er auch würdevoll", grinst sie.

Ihren Titel beim Girls-Cup verteidigte die deutsche U17 übrigens souverän. Das 26:21 im Finale gegen Metz war ungefährdet. Die Spielerinnen des Handball-Verbandes Saar (HVS) gewannen zwar keinen Punkt, dafür aber reichlich Erfahrung. Viel Lob für die vom HC Schmelz und HVS wieder professionell ausgerichteten Top-Turniere gab es später von höchster Stelle. "Die Mädchen können hier vor ihren Vorbildern spielen, und sich beim Ladies-Cup eine ganze Menge live abschauen", schwärmte Bundestrainerin Ute Lemmel. ros

Auf einen Blick

Ergebnisse: Deutschland - Baden-Württemberg 26:13; Rumänien - Leverkusen 37:25; Metz - Deutschland, 20:23; Handball-Verband Saar (HVS) - Rumänien 24:34; Baden-Würt. - Metz 23:36; Leverkusen - HVS 43:31.

Spiel um Platz 5: Baden-Württemberg - HVS 38:31.

Halbfinals: Metz - Rumänien 31:27; Deutschland - Leverkusen 41:11.

Spiel um Platz 3: Rumänien - Leverkusen 34:25.

 Prächtige Kulisse für den Girls-Cup: Die DHB-Mädchen (vorne) nehmen in Schmelz Anschauungsunterricht bei Top-Teams. Foto: Ruppenthal

Prächtige Kulisse für den Girls-Cup: Die DHB-Mädchen (vorne) nehmen in Schmelz Anschauungsunterricht bei Top-Teams. Foto: Ruppenthal

Finale: Deutschland - Handball Metz 26:21. ros

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