War es Rache für Ernesto Che Guevara?

St. Ingbert. Gerade ist das Buch von Jürgen Schreiber "Sie starb wie Che Guevara, die Geschichte der Monika Ertl" erschienen. Die Kinowerkstatt St. Ingbert zeigt, wer Monika Ertl war, in dem Film "Gesucht Monika Ertl" von Christian Baudissin - zu sehen heute, 27. März, um 19 Uhr sowie am Sonntag, 29. März, und Montag, 30. März, jeweils um 20 Uhr

 Mit "Moolaadé - Bann der Hoffnung" gelang Sembène ein künstlerisch anspruchsvolles Stück afrikanischen Kinos. Der Film überzeugt mit seinen vielen eindrucksvollen Bildern. Foto: SZ/Verleih

Mit "Moolaadé - Bann der Hoffnung" gelang Sembène ein künstlerisch anspruchsvolles Stück afrikanischen Kinos. Der Film überzeugt mit seinen vielen eindrucksvollen Bildern. Foto: SZ/Verleih

St. Ingbert. Gerade ist das Buch von Jürgen Schreiber "Sie starb wie Che Guevara, die Geschichte der Monika Ertl" erschienen. Die Kinowerkstatt St. Ingbert zeigt, wer Monika Ertl war, in dem Film "Gesucht Monika Ertl" von Christian Baudissin - zu sehen heute, 27. März, um 19 Uhr sowie am Sonntag, 29. März, und Montag, 30. März, jeweils um 20 Uhr. Monika Ertl war die Frau, die Che Guevara rächte: Am 1. April 1971 erscheint eine junge Frau im bolivianischen Generalkonsulat in Hamburg. Sie betritt das Büro von Konsul Roberto Quintanilla Pereira, zieht einen Colt Cobra 38-Special und tötet den Konsul. Bis heute ist der Mord ungeklärt. Rächte sie damit in Hamburg den Tod Che Guevaras, an dessen Hinrichtung Quintanilla 1967 beteiligt war?

1971 stand ihr Name in den Fahndungslisten - gesucht wegen politischen Mordes. Wer war Monika Ertl, die als Tochter des Filmemachers Hans Ertl nach dem Krieg in Bolivien aufwuchs, als Ehefrau eines deutschen Bergwerkingenieurs sich sozial zu engagieren begann und nach ihrer Scheidung in der Nachfolge Che Guevaras stand? 1973 wurde Monika Ertl bei dem Versuch, ihren Nennonkel Klaus Barbie zu entführen, von dessen Leuten erschossen. Regis Debray hat ihr ein Buch gewidmet. Costa-Graves wollte mit Romy Schneider in der Hauptrolle, ihr Leben verfilmen - doch es blieb ein Plan. "Gesucht: Monika Ertl" ist das erste filmische Dokument über ihr Leben: eine mutige, kompromisslose und tragische Lebensgeschichte, geschildert aus der Sicht ihrer Familie, aber auch aus der ihrer politischen Weggefährten. Der Film erhielt das Prädikat: Besonders wertvoll.

In der Kinowerkstatt St. Ingbert läuft am Samstag, 28. März, um 20 Uhr in Zusammenarbeit mit der St. Ingberter Gruppe von Amnesty International der Spielfilm "Mooladée - Bann der Hoffnung" (Senegal/Frankreich/Burkina Faso/Kamerun/Marokko 2004) von Ousmane Sembene, Gewinner in der Sektion "Un Certain Regard" beim Filmfestival in Cannes 2004. Der Film ist eine großartig in Szene gesetzte Parabel über die Tradition der Beschneidung junger Mädchen in Afrika sowie den mutigen Kampf einer jungen Frau gegen die aktuelle Praxis dieses Rituals.

Vier Mädchen, die sich weigern, sich beschneiden zu lassen, suchen Schutz bei einer Frau mit einem starken Willen, die ihre eigene Tochter vor der Beschneidung bewahrt hat. Als die anderen Bewohner des Dorfes und ihre Verwandten versuchen, sie zu zwingen, sich von den Mädchen zu trennen, beruft sie sich auf den altehrwürdigen Brauch des "Moolaadé", das einen unantastbaren Schutzraum bietet.

Selbst als die Heirat ihrer Tochter durch ihre mutige Haltung gefährdet wird, behauptet sie ihre Stellung. Ein afrikanisches Drama, mit einer ergreifenden Geschichte, vom Altmeister des afrikanischen Kinos Ousmane Sembene. Der Eintritt ist frei. red

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