Wann sagt Müller: Basta, wir bauen!

Also doch: Das Saarland hört in Saarlouis auf, oder in Völklingen, auf keinen Fall jedoch in Merzig oder in Wadern. Achselzuckend räumt das grüne Verkehrs- und Umweltministerium nun ein, dass für eine Nordumfahrung Merzig kein Geld da sei. Wochenlang hatte Simone Peter auch auf Anfrage der SZ immer wieder um den heißen Brei geeiert

Also doch: Das Saarland hört in Saarlouis auf, oder in Völklingen, auf keinen Fall jedoch in Merzig oder in Wadern. Achselzuckend räumt das grüne Verkehrs- und Umweltministerium nun ein, dass für eine Nordumfahrung Merzig kein Geld da sei. Wochenlang hatte Simone Peter auch auf Anfrage der SZ immer wieder um den heißen Brei geeiert. Nun hat sie ihren Staatssekretär vorgeschickt: Nordumfahrung Merzig? Pustekuchen!

Man hat es kommen sehen, denn schon vor der Wahl haben die Grünen eindeutig Position bezogen. Mit ihnen sei die Nordumfahrung nicht zu machen, würde denn die Ortsumgehung Besseringen gebaut. Zwar haben die Grünen Alternativen aufgezeigt, Lösungen, wie aus ihrer Sicht Merzig und Besseringen gleichzeitig entlastet werden könnten. Aber beide Maßnahmen sind getrennt voneinander zu betrachten - diesen bürokratischen Zwang hatte die Ökopartei schlicht übersehen.

Das Saarland ist pleite, da führt kein Weg dran vorbei. Aber so pleite kann das Land nun auch wieder nicht sein, wenn die Saarbrücker Ministerien personell noch weiter aufgerüstet werden. Oder wenn über ein neues Stadion für einen drittklassigen Verein nachgedacht oder von einer Eventhalle für zig Millionen mehr als nur geträumt wird. Millionengrab auch: das unsinnige Projekt Stadtmitte am Fluss. Näher an der Saar zu sein, macht für die Landeshauptstadt keinen Sinn, aber für die Landesfürsten, denen das Wasser bereits jetzt Oberkante Unterlippe steht. Dort könnten nämlich Peter Müller & Co. abtauchen, wenn die nächste Flut kommt. Zum Beispiel, wenn sich der Protest unserer vernachlässigten Region formiert. Rettungsmöglichkeit: Müller macht es Schröder gleich, haut auf den Tisch und sagt: Wir bauen - basta!

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