Wann hört der Krach mal auf?
Sulzbach. Seit Jahren setzen sich die Sulzbacher Freien Wähler (FW) für Lärmschutz an der A 623 in Höhe Sulzbach ein. Bisher ist jedoch nichts passiert
Sulzbach. Seit Jahren setzen sich die Sulzbacher Freien Wähler (FW) für Lärmschutz an der A 623 in Höhe Sulzbach ein. Bisher ist jedoch nichts passiert. Doch nachdem kürzlich Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) erklärt hat, dass die Werte für den Lärmschutz an schon bestehenden Autobahnen gesenkt werden sollen und die Bundesregierung für dieses Jahr 50 Millionen Euro für zusätzliche Lärmschutzwände und -fenster zur Verfügung stellt, sehen sie wieder eine Chance.
"Jetzt muss Bürgermeister Hans-Werner Zimmer die Initiative ergreifen und sich für den Bau einer Lärmschutzwand einsetzen", fordert Hermann Kreis, FW-Fraktionsgeschäftsführer im Stadtrat. Er weist darauf hin, dass vor Jahren an der A 623 in Höhe Camphausen eine Lärmschutzwand gebaut wurde. Nach Ansicht von Kreis muss an der A 623 in der kompletten Ortsdurchfahrt von Sulzbach Lärmschutz errichtet werden. In den Anfang 2007 vom Saar-Umweltministerium veröffentlichten Lärmkarten, wurde die A 623 als besonders laut und verkehrsreich eingestuft. Immer wieder machten Anwohner auf die hohe Belastung aufmerksam. Doch alle Eingaben bei den zuständigen Ministerien brachten nichts. Noch im Januar dieses Jahres lehnte der Landesbetrieb für Straßenbau (LfS) Lärmschutzmaßnahmen an der A 623 ab. In einem Schreiben des LfS an die Stadt Sulzbach heißt es: Lärmschutz sei dort nur möglich, wenn die Immissionsgrenzwerte von 70 Dezibel am Tag und 60 Dezibel bei Nacht überschritten werden. Nach Untersuchungen eines Ingenieurbüros sei allerdings nur an einem Anwesen und dann auch nur im ersten Obergeschoss der Nachtwert überschritten. Deswegen sei der Bau einer Lärmschutzwand nicht möglich.
Außerdem sei der LfS gehalten, das künftig für den Lärmschutz zur Verfügung stehende Geld in Bereichen einzusetzen, in denen die Lärmbelastung und die Anzahl der Betroffenen deutlich höher liegt, als in Sulzbach. Für Hermann Kreis ist das nicht nachvollziehbar. Von starker Lärmbelastung entlang der A 623 sind nach seinen Angaben mindestens 200 Bürger betroffen - aus der Josefstraße und Teilen der Grühlingstraße in Hühnerfeld sowie im Wohngebiet am Sulzbacher Wasserturm.
Hier wohnt Volker Rauch. Er zweifelt die neuesten Immissionswerte an: "Die waren noch vor Jahren deutlich höher." Und: "Der Lärm rund um unser Haus ist teilweise so stark, dass eine Unterhaltung fast unmöglich ist." Obwohl der Sulzbacher Bürger schon viele Jahre vergeblich für Lärmschutz kämpft, hat er seinen Humor nicht verloren. Er sagt: "Man hat den Eindruck, dass die Verantwortlichen darauf setzen, dass sich das Problem mit der altersbedingten Schwerhörigkeit von selbst löst."