Wandern im Zeichen des Weines

Mandelbachtal. Rund 50 Teilnehmer folgten bei spätsommerlicher Witterung der Einladung des Verkehrsvereins Mandelbachtal und der Naturwacht des Saarlandes zur Wanderung auf den Spuren des Weinbaus im Bliesgau

 Die Eigenarten der dortigen Reben wurden den Teilnehmern am Wingert beim Haus Lochfeld erläutert. Foto: SZ/Ver

Die Eigenarten der dortigen Reben wurden den Teilnehmern am Wingert beim Haus Lochfeld erläutert. Foto: SZ/Ver

Mandelbachtal. Rund 50 Teilnehmer folgten bei spätsommerlicher Witterung der Einladung des Verkehrsvereins Mandelbachtal und der Naturwacht des Saarlandes zur Wanderung auf den Spuren des Weinbaus im Bliesgau. Nach einer kurzen Begrüßung der Teilnehmer am Haus Lochfeld durch den Exkursionsleiter, Peter Fischer-Stabel, und einer Vorstellung der Arbeit der Naturwacht durch den Ranger Manuel Krause startete die Wanderung in Richtung einer nahe gelegenen Bergkuppe. Anhand des herrlichen Blickes ins Mandelbachtal wurden den Teilnehmern interessante Informationen zur Entstehung des Bliesgaus sowie zu den hier vorherrschenden Standortgegebenheiten wie Geologie, Boden und Klima vermittelt, da diese die Art der Landnutzung, also auch den Rebanbau, wesentlich beeinflussen. So war zu erfahren, dass die klimatische Grenze des Weinbaus bei einer mittleren Julitemperatur von 17 Grad Celsius und einer mittleren Januartemperatur von null Grad liegt. Die Temperaturwerte von Gersheim (Julimittel 17,7 Grad, Januarmittel 0,3 Grad) zeigen bereits, dass erfolgreicher Weinbau im Bliesgau nicht großflächig, sondern nur auf Sonderstandorten möglich ist. Ein solcher Sonderstandort war auch die nächste Station der Wanderung. Typische, an die extremen Temperatur- und Trockenheitsverhältnisse der Rebenhänge angepasste Tiere (zum Beispiel Schlingnatter) und Pflanzen (unter anderem Mauerpfeffer, Weinbergslauch) wurden vorgestellt, ehe die Gruppe nach erneuter Weiterwanderung im Wingert am Haus Lochfeld eintraf. Hier erläuterte der Jungwinzer Yannik Schmitt den interessierten Teilnehmern die Geschichte der Anlage, Eigenheiten der gepflanzten Rebsorten sowie die verschiedenen Arbeiten, die im Jahresverlauf in der Rebanlage zu verrichten sind. Eine Verköstigung von Bliesgau-Weinen bildete schließlich den geselligen Abschluss des Nachmittags. Präsentiert und verköstigt wurden rote und weiße Weine vom Ritthofer Hüvel, Kirkeler Schlosswein, Habkircher Kapellengarten sowie Reinheimer Trullo. Hierbei wurden auch die Höhen und Tiefen des erstmals im Jahre 1241 schriftlich erwähnten Weinbaus im Bliesgau skizziert. Sowohl die Teilnehmer, die, wie sich später herausstellte zum Großteil Hobby-Winzer waren, als auch die Referenten waren sich einig, eine ähnliche Veranstaltung auch im kommenden Jahr durchzuführen. Schließlich gilt es, dann den 2009er Landwein von der Blies zu verköstigen. Der Verkehrsverein Mandelbachtal wird deshalb auch im kommenden Jahr im Rahmen der Mandelbachtaler Naturerlebnistage einenaturkundlich-historische Wanderung durch die alten Rebenhänge der Region veranstalten. red

HintergrundDie nächste Veranstaltung im Rahmen der Mandelbachtaler Naturerlebnistage findet am Freitag, 27. November, um 19 Uhr im Kulturlandschaftszentrum Haus Lochfeld in Wittersheim statt. Dann steht der heimische Biber im Mittelpunkt einer Vortragsveranstaltung von Naturwacht-Ranger Manuel Krause. Anmeldungen zu der Veranstaltung im Büro des Verkehrsvereins Mandelbachtal unter Tel. (06893) 809 126 oder -383. red

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