Walzer im Schnellzug-Tempo

Saarbrücken. Lange Autoschlangen weisen am Dienstag den Weg zur Saarbrücker Saarlandhalle: André Rieu gibt sich die Ehre. Also nichts wie hin! Denn wie sagt er? "Bei schöner Musik kann man gemeinsam das Scheißwetter draußen vergessen!"Er legt mit Karacho los. Sein Herz schlage im Dreivierteltakt, gesteht er

Saarbrücken. Lange Autoschlangen weisen am Dienstag den Weg zur Saarbrücker Saarlandhalle: André Rieu gibt sich die Ehre. Also nichts wie hin! Denn wie sagt er? "Bei schöner Musik kann man gemeinsam das Scheißwetter draußen vergessen!"

Er legt mit Karacho los. Sein Herz schlage im Dreivierteltakt, gesteht er. Und sofort tritt er mit dem Strauß-Walzer "Rosen aus dem Süden" den Beweis an. Er hätte den Titel aber besser in "Rasen in den Süden" umbenannt, denn das Schnellzug-Tempo, zu dem er sein Orchester anheizt, hat mit dem gemächlichen Wiener-Walzer-Zeitmaß im Grunde nichts mehr zu tun.

Er komme jetzt schon zum zehnten Mal nach Saarbrücken - und das leidenschaftlich gern, denn hier finde er "das beste Publikum auf der Welt". Das geht runter wie Öl, zumal er einige Solisten auf die Bühne stellt, die Glanzpunkte setzen. Drei schmetternde Tenöre, eine Cellistin aus dem Orchester mit dem "Schwan" von Saint-Saens, eine trällernde Fünfergarde mit herrlichem Unsinn in Comedian-Harmonists-Manier. Rieu ist wohl auch ein hervorragender Psychologe, der traumwandlerisch sicher den Publikumsgeschmack trifft - und das sogar mit Poppigem wie Michael Jacksons "Earth Song". pes

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