Wallfahrtswoche beendet das WendelinusjahrAuf den Spuren des heiligen Wendelin

St. Wendel. "So wenig wie die Historie vom Leben Wendelins weiß, so schön beschreibt ihn die Legende als einen Menschen, der ein Königreich in Irland zurücklässt, um sich als Gottsucher bis in unsere Gegend auf den Weg zu machen. Wendelin hatte ein Gespür für die Begegnung mit Gott in seiner Einsamkeit, im Umgang mit Menschen, in den Zeichen am Himmel und auf der Erde

St. Wendel. "So wenig wie die Historie vom Leben Wendelins weiß, so schön beschreibt ihn die Legende als einen Menschen, der ein Königreich in Irland zurücklässt, um sich als Gottsucher bis in unsere Gegend auf den Weg zu machen. Wendelin hatte ein Gespür für die Begegnung mit Gott in seiner Einsamkeit, im Umgang mit Menschen, in den Zeichen am Himmel und auf der Erde." Mit diesen Worten stimmt Pastor Anton Franziskus von der Pfarrei St. Wendelin die Pilger auf die Wallfahrtswoche ein, die am Mittwoch, 20. Oktober, dem Wendelstag und Patronatsfest, beginnt. Seit dem Jahre 2000 trägt die jährliche Wallfahrtszeit im Oktober das Leitwort "Gott suchen wie St. Wendelin". Gott suchen, das tun in die nächsten Tagen die Wallfahrer, die aus nah und fern kommen, ganz besonders. Viele von ihnen pilgern zu Fuß zum Grab des Stadtheiligen, feiern die Gottesdienste mit, lassen sich durch die Basilika führen und erfreuen sich an der vielfältigen Musik, die während diesen besonderen Tagen geboten wird. Viel Besuch wird auch die Wendelskapelle haben.Die vom 20. bis 26. Oktober dauernde Wallfahrtszeit bildet den Abschluss des Wendelinusjahres, das am Wendelstag 2009 von Pastor Anton Franziskus zu den Jubiläen "650 Jahre Wallfahrtskirche" und "50 Jahre Basilika" ausgerufen worden war. Unter dem Leitgedanken aus einer alten Chronik "Und machet ein schoene kirch ueber sein grab" hatte dieses Wendelinusjahr bisher schon viele Höhepunkte. Während den Pfingstfeiertagen weilte der Apostolische Nuntius Jean Claude Périsset in St. Wendel. Straßenmaler widmeten sich der Gestalt des heiligen Wendelin, auf dem Fruchtmarkt wurden kleine Glocken gegossen und im August kehrte das Mittelalter, in dem die Kirche gebaut wurde, mit einem Markt in die Gegenwart zurück. Vorträge, geistliche Musik und eine Ausstellung lockten ebenfalls viele hundert Besucher in die Stadt.Am Mittwoch, 20. Oktober, wird die Wallfahrtswoche um zehn Uhr mit einem Festhochamt eröffnet. Um die gleiche Zeit läuft in der Turnhalle der Stiftung Hospital der "Tag der Kindergärten" mit einem Wortgottesdienst und Geschichten über das Leben und Wirken des heiligen Wendelin. Um 13.30 Uhr startet dort das Mitmachmusical "Eddi Zauberfinger". Um 15 Uhr ist Pilgeramt in der Basilika und um 18 Uhr eine Vesper mit chormusik. Weitere Höhepunkte der Wallfahrtszeit sind das Festkonzert am 21. Oktober, die Eröffnungsfeier für den Jakobsweg St. Wendel - Saarbrücken am 22. Oktober, sowie der Vortrag von Schwester Theresa Zukic am 23. Oktober und der Besuch des Trierer Weihbischofs Robert Brahm am darauf folgenden Sonntag. Während der Pilgerwoche ist in der Basilika eine Ausstellung über die Bolivien-Partnerschaft der Katholischen Jugend zu sehen. gtr St. Wendel. SZ-Leser Herbert Schmitt aus St. Wendel brachte der Redaktion dieser Tage ein 116 Jahre altes Büchlein über den heiligen Wendelin, das der damalige Kaplan Notton, der auch Präses des Gesellenvereins war, geschrieben und herausgegeben hat. Im Missionshaus ist es neu gebunden worden und stellt eine echte Rarität dar. Kaplan Notton schreibt im Vorwort: "Das vorliegende Büchlein soll keine historisch-kritische Monographie des heiligen Wendalinus sein, sondern ist nur dazu bestimmt, die Verehrung der heil. Reliquien bei den Gläubigen wachzuhalten. Es ist geschrieben für die zahlreichen Verehrer des Heiligen, nicht für jene, welche an keine Wunder mehr glauben."Gut erhaltene GebeineDas kleine Buch gliedert sich in die Kapitel "Das Leben des hl. Wendel", "Wendalinus als Prinz", "Wendalinus als Einsiedler", "Wendalinus als Abt" und "Wendalinus nach seinem Tode". 15 Seiten widmet der Autor der Kirche und den dort aufbewahrten Reliquien. Der Sarkophag war am 31. August 1896 durch den Trierer Bischof Michael Felix Korum geöffnet worden. Über die sterblichen Überreste schreibt Kaplan Notton: "Dieselben hatten eine Länge von 1,78 m, so daß sie wohl einem Manne von 185 cm Größe entsprochen haben werden. Die Gebeine sind fast alle sehr gut erhalten, teilweise sogar die Nägel an Fingern und Zehen. Am Unterkiefer waren alle, am Oberkiefer über die Hälfte der Zähne vorhanden. Die sämtlichen Gebeine sind durch Draht miteinander verbunden. Das Ganze liegt auf einem gepolsterten Brett und ist am Kopf- und Fußende sowie auch an den Händen und am Rückgrat an diesem Polster befestigt."Auch von Wundern, die sich am Grab des Heiligen zugetragen haben sollen, wird berichtet. Eine der Aufzeichnungen lautet: "Im Jahre 1676 kam Matthias Schmidt von Weiersbach bei Hoppstädten mit seinem totkranken Kinde, das nur noch Haut und Knochen hatte, nach St. Wendel. Nach der heiligen Messe war das Kind gesund." Oder: "Im Jahre 1702 schleppte sich der Lehrer von Hoppstädten, der lahm war, nach St. Wendel, um bei dem heiligen Leichnam um gerade Glieder zu beten. Sein Gebet wurde erhört und konnte er geheilt nach Hause zurückkehren." gtr

Auf einen BlickDas Programm: Mittwoch, 20. Oktober: Zehn Uhr Eröffnung der Wallfahrt, zehn Uhr "Tag der Kindergärten" in der Turnhalle der Stiftung Hospital, elf Uhr Wortgottesdienst, 13.30 Uhr Mitmachmusical, 15 Uhr Pilgeramt in der Basilika, 18 Uhr Vesper. Donnerstag, 21. Oktober: Zehn und 15 Uhr Pilgerämter, zwölf Uhr Pilgergang des Katholischen Frauenbundes St. Wendel ab dem Cusanushaus über den Wendelinus-Rundwanderweg, 20 Uhr Festkonzert des Basilikachores. Freitag, 22. Oktober: Zehn Uhr Pilgeramt und Eröffnungsfeier für den neuen Abschnitt des Jakobsweges von St. Wendel nach Saarbrücken, 15 Uhr Pilgeramt, Tag der älteren Menschen mit Krankensalbung, 18 Uhr Abendlob. Samstag, 23. Oktober: Zehn Uhr Pilgeramt, zwölf Uhr Fußwallfahrt der Firmlinge von Tholey nach St. Wendel, 18 Uhr Vorabendmesse als Jugendmesse, 19 Uhr Vortrag von Schwester Teresa Zukic zum Thema "Der befreiende Umgang mit Fehlern" in der Basilika. Sonntag, 24. Oktober: Tag des Friedens, 10.45 Uhr Pontifikalamt mit Weihbischof Robert Brahm, 16 Uhr Kirchenführung, 18 Uhr Abendmesse, 19 Uhr Kirmesserenade mit dem Stadtorchester und dem Männerchor St. Wendel. Montag, 25. Oktober: Zehn und 15 Uhr Pilgermessen, 18 Uhr Taizé-Gebet. Dienstag, 26. Oktober: Zehn und 15 Uhr Pilgerämter in der Basilika, neun und 10.15 Uhr heilige Messen im Missionshaus, 17 Uhr Kirchenführung, 18 Uhr Vesper mit Verhüllung des Reliquienschreines des heiligen Wendelin. gtr

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