Wallfahrt mit Pferd und Traktor

St. Wendel · Über 1500 Pilger waren am Pfingstmontag zu Fuß und mit Pferden und Traktoren in das Wendelstal gekommen, um den Wallfahrtstag zu Ehren des Heiligen Wendelin zu begehen. Das Amt feierte Pastor Klaus Leist.

 Pastor Klaus Leist hoch zu Ross, gefolgt von einem amerikanischen Einspänner. Foto: B&K

Pastor Klaus Leist hoch zu Ross, gefolgt von einem amerikanischen Einspänner. Foto: B&K

St. Wendel. An keinem Tag im Jahr sieht das Wendelstal so viele Menschen wie am Pfingstmontag, wenn Reiter und Fußpilger zur heiligen Messe drängen. Der schöne Brauch wird seit 1936 gepflegt, anfangs am Wendelstag im Oktober, seit langer Zeit schon am zweiten Pfingsttag. Pastor Klaus Leist, der die Prozession hoch zu Pferde im roten Ornat anführte, ist der fünfte Nachfolger von Dechant Matthias Heibges, auf den die 76 Jahre alte Wallfahrt zurückgeht. Im Pilgerzug gingen auch 40 Gläubige mit ihrem Pfarrvikar Ulrich Rabe aus Berrenrath bei Köln mit, außerdem eine Gruppe von 18 Schülern des Technischen Gymnasiums Krakau, die zurzeit im Saarland weilt und in St. Wendel wohnt. Etwa 70 Pferde und 25 Traktoren füllten das Wendelstal. Unter den Kutschen waren ein nachgebauter Langbaum-Landauer, wie er bis 1880 benutzt wurde, außerdem ein amerikanischer Einspänner mit Regenhaube und Licht, beide von der Mühle Betz in Urweiler.Als wohl jüngste Reiterin durfte sich die 14 Monate alte Hannah aus Mosberg-Richweiler auf ein Pferd setzen. Pastor Klaus Leist sprach in seiner Predigt vom Wendelstal als einer Kathedrale der Natur. Gott habe den Menschen die Schöpfung anvertraut und darin seine ganze Liebe investiert. Die Menschen seien aufgerufen, dieses Werk mit ihrem Leben in Einklang zu bringen, sich aber auch ihrer Verantwortung für sie bewusst zu sein. "Viele Pilger sind heute auf den Rücken ihrer Pferde gekommen. Das ist ein schönes Bild dafür, dass die Schöpfung uns trägt", sagte der Geistliche. Die Menschen sollten sich jedoch nicht davon anstecken lassen, dass der Geist der Zeit versuche, Vieles schlechtzureden, um die Menschen von Göttlichkeit und Menschlichkeit wegzuführen. Nach dem Gottesdienst wurden Menschen, Tiere und Fahrzeuge geesegnet. Gefeiert werden musste dieses Jahr an einer Baustelle. Ein Teil des geplanten neuen Brunnenhofes vor der Kapelle ist bereits fertig, ebenso der neue Sockel mit dem Wasserspender in Form eines Hirtenstabes. Das Kreuz, das früher unter dem Brunnengewölbe stand, ist erhöht im Wiesengelände platziert worden.

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