Waldcharakter bleibt erhalten

Reimsbach. Die trübe Stimmung passt zu Ort und Anlass des Termins: Nebel zieht auf, und stetiger Regen fällt an diesem trüben Mittwochmorgen zu Beginn der Sanierungsarbeiten am Ehrenfriedhof von Reimsbach. Zum 70. Jahrestag präsentiert sich dieser nämlich in verwahrlostem Zustand. Unkraut wuchert über Wegen und Grabkreuzen. Abgebrochene Äste vermodern auf Wegen und Gräbern

 Michael Schley, Erhard Seger und Axel Kläser bei ersten Markierungen. Foto: Hans-Christian Roestel

Michael Schley, Erhard Seger und Axel Kläser bei ersten Markierungen. Foto: Hans-Christian Roestel

Reimsbach. Die trübe Stimmung passt zu Ort und Anlass des Termins: Nebel zieht auf, und stetiger Regen fällt an diesem trüben Mittwochmorgen zu Beginn der Sanierungsarbeiten am Ehrenfriedhof von Reimsbach. Zum 70. Jahrestag präsentiert sich dieser nämlich in verwahrlostem Zustand. Unkraut wuchert über Wegen und Grabkreuzen. Abgebrochene Äste vermodern auf Wegen und Gräbern. Besucher, die oft hunderte Kilometer auf sich nehmen, um Angehörigen oder Bekannten zu Gedenken, haben heftige Kritik geübt (die SZ berichtete ausführlich). In Reimsbach liegen 314 Kriegstote, gefallen im Zweiten Weltkrieg. Die grundlegende Sanierung begann im Beisein des Beckinger Bürgermeisters Erhard Seger, Ortsvorstehers Axel Kläser und von Michael Schley, Referatsleiter im Ministerium für Arbeit, Familie, Prävention, Soziales und Sport, sowie Vertretern des Katasteramtes und des Landesbetriebs Saar-Forst. Bürgermeister Seger sagte zu Beginn: "Die Gemeinde Beckingen ist natürlich darauf bedacht, dass hier eine ordentliche Anlage vorzufinden ist." Auftraggeber der Arbeiten ist das Sozialministerium gemeinsam mit der Gemeinde Beckingen. In die Verantwortung des Ministeriums fällt auch die Pflege der Anlage. Michael Schley war zufrieden mit dem Baubeginn: "Im Ministerium gab es die Überlegung der grundsätzlichen Sanierung aufgrund des Alters der Anlage, hinzu kamen jetzt die Sturmschäden." Im Mittelpunkt der Neugestaltung stehen die Bäume, die den Waldcharakter mit seiner Friedlichkeit unterstreichen. "Wir haben im Kronenbereich viel Totholz, da müsste man mit Kletterern arbeiten", erläutert Schley die Komplexität der anstehenden Arbeiten. Fest steht, dass die Bäume gerodet werden und neuer Rasen eingesät wird. Um den Waldcharakter zu erhalten, werden 25 Ahornbäume nachgepflanzt. "Die Grabkreuze werden auf dem Bauhof Beckingen zwischengelagert und gesäubert", so Bürgermeister Seger. "Ziel ist es, bis zum Volkstrauertag die Neugestaltung abzuschließen", versichert Michael Schley. Die Einfriedung des Geländes mit wildsicherem Zaun werde auch erfolgen, so Schley. Zudem werde im Eingangsbereich eine neue Hinweistafel mit Erläuterungen zum Gräberfeld und des Ehrenmals aufgestellt. "Die Kosten für die Sanierung belaufen sich auf rund 100 000 Euro und werden aus reinen Bundesmitteln finanziert", ergänzt der Referatsleiter.Der Reimsbacher Ortsrat hat in die Neugestaltung auch eigene Vorschläge einbringen können. Ortsvorsteher Axel Kläser gegenüber der SZ: "Wichtig war für uns neben der Erhaltung des Waldcharakters auch, dass der neu angelegte Weg behindertengerecht und für die Benutzung mit Rollatoren ausgelegt wird."

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