Waldbrände durch Trockenheit und Unachtsamkeit

Marpingen · Der Deutsche Wetterdienst hat die trockenen Wälder in der Region fest im Blick. Deshalb riefen Meteorologen die zweithöchste Warnstufe aus. Wenig Regen und der frostige Winter tragen Schuld an der brenzligen Situation.

 Feuerwehrleute löschen bei Alsweiler an mehreren Stellen ein gerodetes Waldgebiet und den angrenzenden Wald. Foto: Christian Gessner/FFW

Feuerwehrleute löschen bei Alsweiler an mehreren Stellen ein gerodetes Waldgebiet und den angrenzenden Wald. Foto: Christian Gessner/FFW

Marpingen. Dass es gleich drei Mal innerhalb von 25 Stunden in einer Gemeinde brennt, noch dazu im Wald, passiert Feuerwehr und Polizei nicht häufig. Dass alle drei Feuer aus Unachtsamkeit entstanden, sicher noch seltener. Doch wenigstens kann die Polizei eine Entwarnung geben: Es ist kein Feuerteufel unterwegs.Drei Mal brannte es am Sonntag und Montag rings um Marpingen. Am Sonntag, gegen 17.30 Uhr stand eine Sitzgruppe an einem Feldweg zwischen Marpingen und Alsweiler in Flammen, die Feuerwehr löschte den Brand schnell und verhinderte ein Übergreifen auf den Wald. Wie sich herausstellte, hatte eine achtlos weggeworfene Zigarette das Feuer entfacht. Laut Polizei sind ein 16-Jähriger und ein 17-Jähriger dafür verantwortlich.

Zur gleichen Zeit, am Montag gegen 18 Uhr, waren der Feuerwehr zwei weitere Brände gemeldet worden. Eine Spaziergängerin hatte im Wald bei Marpingen, Bergmannskreuz, hochschlagende Flammen entdeckt. Nach ihren Aussagen und Ermittlungen der Polizei sollen zwei Jungen zwischen neun und elf Jahren eine kleine Feuerstelle angelegt haben. Außerdem haben sie wahrscheinlich das Feuer mit Spraydosen, die gefunden wurden, angeheizt, wodurch es wohl außer Kontrolle geriet. Auch dieser Brand wurde von der Feuerwehr gelöscht. Wie Polizeihauptkommissar Dietmar Böhmer von der St. Wendeler Polizei mitteilte, werde nach den Kindern gesucht.

Viel schwerwiegender erwies sich aber das Feuer bei Alsweiler. Wie die Polizei gestern mitteilte, hatte ein Anwohner verbotenerweise altes Gehölz verbrannt. Das Feuer geriet außer Kontrolle und griff auf eine brachliegende, ehemalige Waldfläche über, auf der noch jede Menge Holz und Gestrüpp lag. Der Brand breitete sich auf sieben Hektar aus und griff auf einen Wald über, bis die Feuerwehr ihn unter Kontrolle hatte. Erst nach anderthalb Stunden war die letzte Glut gelöscht. 97 Feuerwehrleute aus Urexweiler, Alsweiler, Marpingen, Berschweiler, Tholey, Hasborn-Dautweiler und St. Wendel-Kernstadt waren im Einsatz.

In allen drei Brandfällen ermittelt die Polizei wegen "Herbeiführung einer Brandgefahr". Zusätzlich müssten die Verursacher mit Kostenanforderungen der Feuerwehren rechnen. Außerdem könnten zivilrechtliche Verfahren wegen der entstandenen Schäden auf sie zukommen, führt Böhmer aus.

Der Deutsche Wetterdienst hat momentan die Waldbrand-Gefahrenstufe 3 für das gesamte Saarland und Rheinland-Pfalz ausgegeben, das bedeutet mittlere Gefahr. "Nach dem starken Frost gegen Ende des Winters sind viele Pflanzen oberirdisch verdorrt. Auf der Brandfläche gab es viele vertrocknete Brombeersträucher, alte Nadeln und Holzreste. Das hat ganz schnell gebrannt. Dazu kommt der beständige Ostwind derzeit, der das Feuer weiter angefacht hat", erklärt Ingo Piechotta, Revierförster von Wustweiler und auch zuständig für die Gemeinde Marpingen. Er selbst hatte sich gestern Morgen ein Bild von dem Brand gemacht. Doch spätestens zu Ostern sei die erhöhte Waldbrandgefahr gebannt. "Bis dahin wird es schön regnen. Dann ist erstens die Erde durchfeuchtet, und zweitens wird es grün."

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