Wald, See, Bergwerk Wo Saarländer vor der Hitze Zuflucht finden

Saarbrücken · Hitze im Saarland: Neben Freibädern und Seen gibt es viele andere Orte, an denen Menschen sich bei den heißen Temperaturen abkühlen können.

 Abkühlung bei einer Tour durch die saarländischen Wälder.

Abkühlung bei einer Tour durch die saarländischen Wälder.

Foto: dpa/Uwe Zucchi

Ganz Deutschland schwitzt, auch das Saarland. Temperaturen von über 30 Grad Celsius sind dieser Tage keine Seltenheit. Was können die von der Hitze geplagten Saarländer tun, um sich abzukühlen? Eine spontane Reise nach Island oder zu anderen kühlen Orten könnte teuer werden. Doch auch hier im Saarland gibt es viele Möglichkeiten, um der Hitze zu trotzen.

Bei diesen hohen Temperaturen hilft vor allem das kühle Nass gegen Überhitzung. Zahlreiche Freibäder der Region ermöglichen es, den Körper abzukühlen. „Am kältesten ist es mit Sicherheit in Kirkel“, sagt DLRG-Sprecher Oliver Zangerle. Im dortigen Naturfreibad kommt das Wasser aus einer Quelle. Andernorts dürfte das Wasser in den Freibädern schon 25 bis 26 Grad warm seien – etwas mehr als in den saarländischen Badeseen: Am Bostalsee und im Losheimer Stausee werden zurzeit etwa 24 Grad gemessen.

Wer keine Wasserratte ist, findet in den Wäldern einen relativ kühlen Rückzugsort. Die Luftfeuchtigkeit dort ist höher, die Temperatur wegen der schattenspendenden Bäume niedriger. „Es ist deutlich angenehmer als in der Stadt“, sagt Jens Düring vom Bund Deutscher Forstleute. Wenn die Temperaturen auf über 30 Grad klettern, seien es im Wald 20 bis 25 Grad. In einem Buchenwald sei es dabei kühler als in einem lichtdurchfluteten Kiefernwald. Düring warnt aber: Wer sich im Wald abkühlt, sollte wegen der hohen Waldbrandgefahr nicht rauchen und keinen Müll ablagern.

 Das Besucherbergwerk in Velsen.

Das Besucherbergwerk in Velsen.

Foto: Ruppenthal

Auch an historischen Orten können sich die Saarländer dieser Tage von der Hitze erholen. Die Schlossberghöhlen in Homburg bieten Schutz vor der Sonne sowie eine kühle Atmosphäre. In den Höhlen des ehemaligen Sandbergwerkes betragen die Temperaturen zwischen 8 und 10 Grad. Besucher können die Höhlen entweder in einer Führung oder auf eigene Faust erkunden. Der Eintritt für Erwachsene kostet 5 Euro, für Kinder und Schüler 3 Euro.

Nicht ganz so kühl, aber immer noch angenehm ist es im Historischen Museum Saar am Schloss in Saarbrücken. Wer sich für die Geschichte des Saarlandes interessiert, kann sich in der Museumsausstellung bei knapp 21 Grad und in den Kasematten bei 16 Grad weiterbilden. Erwachsene zahlen 6 Euro für den Eintritt, Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre haben freien Eintritt.

 In den Homburger Schlossberghöhlen kann man sich dieser Tage hervorragend abkühlen: Dort liegt die Temperatur zwischen 8 und 10 Grad Celsius. Aber auch eine Tour durch einen der saarländischen Wälder (ungefähr 20 bis 25 Grad) oder ein Besuch im Bergwerk Velsen, in dem es zwischen 12 und 14 Grad sind, bieten sich für eine Flucht vor der Hitze an.

In den Homburger Schlossberghöhlen kann man sich dieser Tage hervorragend abkühlen: Dort liegt die Temperatur zwischen 8 und 10 Grad Celsius. Aber auch eine Tour durch einen der saarländischen Wälder (ungefähr 20 bis 25 Grad) oder ein Besuch im Bergwerk Velsen, in dem es zwischen 12 und 14 Grad sind, bieten sich für eine Flucht vor der Hitze an.

Foto: Jürgen Kruthoff/Stadt Homburg

Auch das Erlebnisbergwerk Velsen bietet seinen Besuchern eine Abkühlung von der Hitze. 12 bis 14 Grad sind es in diesem Bergwerk aus der Steinkohlezeit. Erwachsene zahlen 10 Euro Eintritt, Kinder ab 3 Jahren und Jugendliche bis 16 Jahren 4 Euro. Auch der Rischbachstollen in St. Ingbert und das Saarländische Bergbaumuseum Bexbach bieten Abkühlung unter Tage.

Ein weiterer Ort, der sowohl Abkühlung als auch Erholung bietet, sind verschiedene Salzgrotten im Saarland. Bei Temperaturen von 19 bis 22 Grad können Saarländer entspannen – Tickets kosten je nach Verweildauer zwischen 10 und 17 Euro. Kinder bis 6 Jahre zahlen ermäßigten Eintritt oder sind gegebenenfalls kostenfrei.

Wer dagegen kein Geld ausgeben mag, aber dennoch einen ruhigen und kühlen Ort aufsuchen möchte, kann in eine Kirche gehen. Dort gibt es Stille und – so zumindest will es der Volksmund – drinnen deutlich niedrigere Temperaturen als draußen. Wobei die Rechnung nicht immer aufgeht, wie Kunsthistoriker Matthias Deml zu bedenken gibt. Seine Faustregel: „Je dicker das Mauerwerk, je tiefer der Bau in der Erde steckt, desto kühler.“ Hinzu kämen dann freilich noch andere Faktoren, etwa „wie viele Kerzen brennen und wie viele Besucher kommen“. Der Insider-Tipp des Experten: „Die besten Chancen haben Sie, wenn Sie in eine schöne alte romanische Kirche in die Krypta gehen.“

Wem der Sinn nicht nach Ruhe steht, kann auch im Trubel eines Kaufhauses Abkühlung finden. Diese sind in der Regel klimatisiert. Besonders kühl ist es naturgemäß in der Nähe der Frischetheken, in denen es knapp über 0 Grad sind. Das gilt zum Beispiel auch für Metzgereien. Dort laufen oft Klimaanlagen, damit die Differenz zwischen der gekühlten Theke (um die 4 Grad) und dem Verkaufsraum im Sommer nicht allzu groß wird.

Studenten müssen ebenfalls mit der aktuellen Hitzewelle umgehen. Auch wenn gerade die vorlesungsfreie Zeit begonnen hat, sind viele Studierende auf dem Campus unterwegs. Bei wohltuenden Temperaturen können sich die angehenden Akademiker in der Universitätsbibliothek auf ihre Prüfungen vorbereiten oder in der Literatur stöbern. Auch im Magazin der Bibliothek herrscht ein angenehmes Klima.

Nach dem Lernen oder nach der Arbeit können sich die Saarländer auf ein kühles Getränk oder ein Eis treffen. Denn auch wenn es viele Orte gibt, die den Körper vor der Hitze schützen: Der Magen freut sich genauso über eine Abkühlung.

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