Wie sind unsere Familiennamen entstanden? Dieser Frage widmet sich Wolfgang Reget , der für die SZ der Herkunft von Familiennamen auf den Grund geht, heute dem von SZ-Leser Helmut Wahlster aus Losheim.Wahlster ist ein typisch einheimischer Familiennamen, der heute in allen saarländischen Landkreisen vertreten ist, außerhalb des Saarlandes aber nur selten vorkommt. Die meisten Namensträger leben im Regionalverband Saarbrücken, wo der Name auch seinen Ursprung hat. Bei Wahlster handelt es sich um einen so genannten Herkunftsnamen. Solche Namen geben an, aus welchem Ort eine Person ursprünglich stammt. Im neuen Wohnort wurde sie nach ihrer Herkunft benannt, wobei in der Regel die Silbe "er" an den früheren Herkunftsort angehängt wurde. Aber aus welchem Ort stammt der erste Namensträger? Dies ist auf den ersten Blick nicht zu erkennen. In diesem Familiennamen verbirgt sich der kleine Ort Wahlschied, im Herzen des Saarlandes gelegen und heute zur Gemeinde Heusweiler gehörend. Früher wurde das Dorf im einheimischen Dialekt Wahlschit oder Walscht genannt. Jemand, der dort wohnte oder von dort stammte, war also ein Walschter, woraus in der Schriftsprache die Form Wahlster hervorging und sich zum Familiennamen verfestigte. Um 1620 verheiratete sich ein junger Bursche namens Johann aus Wahlschied nach Schwalbach. Er kam ins Haus seines Schwiegervaters zu wohnen, der im Dorf allgemein nur der "Salz-Peter" genannt wurde. Johann wurde in seinem neuen Wohnsitz daher als "Salz-Hans" oder "Wahlschieder Hans" bezeichnet. Seine Nachkommen, die sich in der näheren und weiteren Umgebung niederließen, führten schließlich den Familiennamen Wahlster. Ein berühmter Nachfahre war ein Johann Ludwig Wahlster, der es unter dem Fürsten Ludwig von Nassau-Saarbrücken zum Oberleibjäger brachte und diesem durch die Ereignisse der Französischen Revolution ins Exil folgte, später aber nach der napoleonischen Zeit wieder an der Saar als hauptberuflicher Jäger sesshaft wurde.