Wählt ein Linker den CDU-Kandidaten mit?

Nohfelden. Spannend wird es heute Abend ab 17.30 Uhr im Nohfelder Rathaus. Dort wählt der Gemeinderat die Beigeordneten. Und da kann es eng werden. Denn die CDU verfügt im Gemeinderat über 16 Sitze, die SPD über 13, die UBNN über drei. Die Linke, die ein Ratsmitglied stellt, wäre das Zünglein an der Waage, sollten sich UBNN und SPD auf einen Kandidaten einigen. Nach Angaben des St

Nohfelden. Spannend wird es heute Abend ab 17.30 Uhr im Nohfelder Rathaus. Dort wählt der Gemeinderat die Beigeordneten. Und da kann es eng werden. Denn die CDU verfügt im Gemeinderat über 16 Sitze, die SPD über 13, die UBNN über drei. Die Linke, die ein Ratsmitglied stellt, wäre das Zünglein an der Waage, sollten sich UBNN und SPD auf einen Kandidaten einigen. Nach Angaben des St. Wendeler SPD-Kreisvorsitzenden Magnus Jung (Foto: SZ) zeichne sich ein Zusammengehen von Linkspartei und CDU ab: "Das Ratsmitglied der Linken hat gegenüber der SPD angekündigt, den CDU-Ortsvorsteher von Selbach, Alois Wilhelm (Foto: SZ), zum Ersten Beigeordneten zu wählen." In den vergangenen Tagen habe es Gespräche zwischen CDU und Linken gegeben, sagt Jung. Davon weiß Nohfeldens Bürgermeister Andreas Veit (CDU) allerdings nichts. "Weder ich noch der Fraktionsvorsitzende Michael Dietz haben mit der Linken gesprochen", sagte er gestern gegenüber der Saarbrücker Zeitung. Außerdem sei für den Posten des Ersten Beigeordneten Michael Dietz vorgesehen. Wen die CDU als zweiten Beigeordneten ins Rennen schickt, das entschied die Partei gestern Abend nach Redaktionsschluss. Jung hingegen glaubt an eine Kandidatur Wilhelms - und dass er die Stimme des Linken Hellmuth Noll, ebenfalls aus Selbach, bekommt. Im SZ-Gespräch betonte Wilhelm, der am Montagabend einstimmig zum Ortsvorsteher wiedergewählt wurde, gestern Nachmittag, dass er kein Interesse am Amt des Ersten Beigeordneten habe: "Da stehen wir zu 100 Prozent hinter Michael Dietz." Auch den Verdacht, mit den Linken verhandelt zu haben, weist er von sich: "Ich rede mit Hellmuth Noll genauso wie mit jedem anderen Selbacher Bürger auch. Es steht mir aber nicht zu, Verhandlungen zu führen."Trotzdem hält Jung daran fest, die CDU habe mit den Linken verhandelt. Und er ist empört: "Wenn es um Posten und Geld geht, dann kennt die CDU keine Prinzipien. Verlogener geht es nicht mehr. Einerseits wird in Anzeigenkampagnen vor Rot-Rot gewarnt - vor Ort macht man gemeinsame Sache, wenn man Vorteile daraus hat." Er fordert den St. Wendeler CDU-Kreisvorsitzenden Hans Ley auf, "einzugreifen und die links-schwarze Kooperation abzusagen". Nur so könne die CDU noch einen Rest an Glaubwürdigkeit bewahren. Und auch der SPD-Fraktionsvorsitzende im Nohfelder Gemeinderat, Eckard Heylmann, ist enttäuscht: "Dass die Linke den Steigbügelhalter der CDU im Gemeinderat macht, hätte ich nicht für möglich gehalten." Dass die CDU da mitmache, wundere ihn allerdings nicht. Die SPD werde ihren Kandidaten für das Amt des Ersten Beigeordneten, Edgar Lorig, dennoch zur Wahl vorschlagen, "denn er hat dieses Amt lange sehr erfolgreich ausgeübt und ist eine Integrationsfigur in der Gemeinde, der parteiübergreifend Zustimmung findet". Für chancenlos hält er Lorig nicht. Heylmann: "Vielleicht gibt es in der CDU-Fraktion noch Leute mit Charakter." Aber auch Veit hegt Hoffnungen, dass in der geheimen Wahl "vielleicht auch jemand von der UBNN für den CDU-Kandidaten stimmt". him

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