"Vorzeigemodell für Vereinsgemeinschaften"
Kutzhof. Michael Jakob möchte kein "Ortsvorsteher von der Stange" sein. Er sagt: "Ich weiß, dass ich Verantwortung habe. Deshalb bin ich immer sehr bemüht, den Menschen zu helfen. Wenn mich ein Bürger anruft, kümmere ich mich direkt um sein Anliegen und investiere dafür sehr viel Zeit. Ich gehe für die Leute aufs Amt und trage das Problem dort vor, bis ich eine Antwort habe
Kutzhof. Michael Jakob möchte kein "Ortsvorsteher von der Stange" sein. Er sagt: "Ich weiß, dass ich Verantwortung habe. Deshalb bin ich immer sehr bemüht, den Menschen zu helfen. Wenn mich ein Bürger anruft, kümmere ich mich direkt um sein Anliegen und investiere dafür sehr viel Zeit. Ich gehe für die Leute aufs Amt und trage das Problem dort vor, bis ich eine Antwort habe. Das ist meine Art, wie ich die Arbeit als Ortsvorsteher erledige. Und bisher habe ich damit Erfolg gehabt."Michael Jakob ist 59 Jahre alt, Kriminalbeamter im Sachgebiet Betrug und Vermögensdelikte beim Kriminaldienst Saarbrücken, verheiratet, hat zwei erwachsene Kinder und zwei Enkel. 1995 wurde er CDU-Mitglied. Seit 1999 gehört er dem Kutzhofer Ortsrat und seit 2007 dem Heusweiler Gemeinderat an. Als der Kutzhofer Ortsvorsteher Norbert Prinz 2008 aus gesundheitlichen Gründen auf sein Amt verzichtete, beerbte ihn Jakob. Ein Jahr später wählte ihn der Ortsrat nach den Kommunalwahlen erneut zum Ortsvorsteher. Seit seiner Geburt lebt Jakob in Kutzhof.
"Ich bin hier so verwurzelt, habe hier so viele Bekannte und finde den Ort so toll, dass mich nichts hier wegbringen würde", schwärmt er. Vor allem gefällt ihm die ländliche Struktur.
"Kutzhof ist lebenswert. Vom meinem Balkon und der Terrasse aus sieht man Natur pur. Die Sicht ist unverbaubar. Es gibt keinen Lärm, jeder kennt hier jeden. Die wenigen Streitpunkte, die es mal gab, habe ich alle geklärt, bevor es zum Schiedsmann oder vor Gericht gekommen ist", schildert Jakob.
Hervorzuheben sei die rege Vereinsarbeit in Kutzhof. "Wir haben die Interessengemeinschaft Lebendiges Kutzhof gegründet, die funktioniert vorzüglich. Sie richtet Feste wie den Christkindlmarkt und das Sommerfest aus, und wir werden überall als das Vorzeigemodell für Vereinsgemeinschaften hingestellt", so Jakob.
Das herausragende Vereinsfest sei das Numborner Bauernfest, das alle zwei Jahre über 10 000 Besucher anzieht. Natürlich gibt es auch Sorgen: So die Straße zwischen Kutzhof und Berschweiler, die viel zu schmal und damit gefährlich ist. "Vor 2013 passiert da leider nichts", bedauert Jakob. Oder den Schacht Lummerschied, der nach Ende des Bergbaus immer noch steht und laut Jakob das Ortsbild verschandelt.
Das größte Problem sei allerdings die Sanierung der Barbarahalle und des Lummerschieder Dorfkruges. Jakob: "Sie sind aus dem Konjunkturpaket Saar herausgefallen. Jetzt stellt sich die Frage, ob wir die Halle halten können oder ob eine neue gebaut wird. Die Tendenz geht Richtung Neubau. Aber den Dorfkrug wollen wir unbedingt halten. Lummerschied ist so abgeschieden, hat so viele ältere Bürger, die würden bei Schließung des Dorfkruges eine neue Vorzeigehalle in Kutzhof nicht annehmen." Deshalb stellt Jakob unmissverständlich klar: "Ich mache meine Arbeit als Ortsvorsteher und Kommunalpolitiker davon abhängig, dass diese Frage zu unserer Zufriedenheit gelöst wird."