10. Todestag Elke Herrmann – ein Markenzeichen des SR

Saarbrücken · Vor zehn Jahren starb die beliebte Moderatorin und Chefredakteurin des Saarländischen Rundfunks.

 Elke Herrmann in ihren Anfangsjahren beim SR – hier mit ihrem Moderationskollegen Manfred Sexauer.

Elke Herrmann in ihren Anfangsjahren beim SR – hier mit ihrem Moderationskollegen Manfred Sexauer.

Foto: Gerhard Heisler

„Sie war ein Kind des Saarlandes“, sagt Norbert Klein über Elke Herrmann, mit der er freundschaftlich verbunden war. Und damit nennt der derzeitige Chefredakteur des SR-Fernsehens einen der Gründe, weshalb der Radio- und Fernsehmensch Elke Herrmann bis dato bei ihren saarländischen Landsleuten unvergessen ist.

Die ersten Schritte zur Popularität machte die junge Elke Herrmann allerdings nicht auf dem Halberg, sondern beim Stadttheater (heute Staatstheater) Saarbrücken, wo sie Mitglied des Ensembles war. 1962, da war die gebürtige Völklingerin gerade einmal 20 Jahre alt, erkannte sie ihre wahre Berufung und wechselte zum Radio. Hier moderierte sie unter anderem auf der Europawelle Saar die Sendung „Junge Leute heute“. Im selben Jahr bekam die nun bekannte Stimme aus dem Radio auch ein Gesicht, denn Elke Herrmann wurde Fernsehansagerin – erst einmal.

Wie erfolgreich sich ihre Karriere entwickelte, lässt sich an einigen Wegmarken ablesen. 1970 wurde ihr der „Kurt-Magnus-Preis“ für herausragende Hörfunkarbeit, unter anderem im Abendmagazin „Zwischen heute und morgen“, verliehen. Ab 1975 moderierte sie den „Aktuellen Bericht“ im Fernsehen. Kurz darauf wurde sie leitende Redakteurin der Abteilung Politik im Hörfunk.

Bundesweit bekannt wurde Elke Herrmann ab 1984 als Moderatorin und Kommentatorin der ARD-Tagesthemen und Anfang der Neunziger Jahre für ihre Berichterstattungen in den Sondersendungen anlässlich des zweiten Golfkrieges. Der nächste Karriereschritt erfolgte 1991, als sie zur Chefredakteurin beim SR-Fernsehen ernannt wurde. Elke Herrmann war, nach Julia Dingwort-Nusseck vom WDR, die zweite Frau in Deutschland, die es auf diese Position schaffte. Im Jahr 2000 erfolgte die Ernennung zur stellvertretenden Programmdirektorin.

Im Jahre 2002 zog sich Elke Herrmann krankheitsbedingt ins Privatleben zurück. Ihre Krankheit, die zu diesem Zeitpunkt schon überwunden schien, brach sieben Jahre später nochmals aus und führte am 26. Februar 2009 zum Tod. Sie wurde 66 Jahre alt. Elke Herrmann machte wenig Aufheben um sich selbst. Sie wollte eine Seebestattung, ganz ohne Trauerfeier.

Der damalige SR-Intendant Fritz Raff fand zu ihrem Tode folgende Worte: „Elke Herrmann war eine starke Persönlichkeit mit klarem journalistischem Profil. Sie war ein Markenzeichen des Saarländischen Rundfunks. Sie war eine Journalistin, die sowohl im Saarland als auch in der ARD höchste Anerkennung fand. Wir werden ihr Andenken in Ehren halten.“

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