Im Kreis Merzig-Wadern waren im Oktober 2607 Personen arbeitslos gemeldet, 74 weniger als im September. Gegenüber dem Vorjahr ist jedoch weiterhin ein Anstieg zu verzeichnen (plus 6,0 Prozent). Dies geht aus dem gestern veröffentlichten Monatsbericht der Agentur für Arbeit hervor.

Die Arbeitsagentur konnte im zurückliegenden Monat 174 Jobangebote von Betrieben aufnehmen - ein Plus von 3,0 Prozent gegenüber Oktober 2012. Gesucht werden hauptsächlich Fachkräfte, häufig ist es jedoch nur Ersatzbedarf für ausscheidende Mitarbeiter. Im Bereich der Stellenangebote für Helfer zeigt sich über alle Branchen ein Rückgang. Seitens der Arbeitgeber gibt es kaum Kompromissbereitschaft hinsichtlich der Qualifikation der Bewerber. Die Nachfrage nach examinierten Kräften für die Alten- und Krankenpflege ist weiterhin hoch. Auch im Baugewerbe, im Einzelhandel und im Gastgewerbe besteht ein gleichbleibender Bedarf an Arbeitskräften. Die stärksten Rückgänge im Stellenbestand sind im verarbeitenden Gewerbe und in der Zeitarbeit festzustellen.

Auf der Suche nach Auszubildenden für 2014 sind jetzt vor allem schon die Industriebetriebe. "Eine verständliche Strategie: Je voller der Bewerberpool noch ist, umso größer ist die Chance, den passenden Azubi zu finden", erklärt die Arbeitsagentur.

Wer an einer Qualifizierung oder Förderung teilnimmt, wird in dieser Zeit laut Gesetz nicht als Arbeitsloser gezählt. Um in diesem Bereich Transparenz zu schaffen, publiziert die Bundesagentur für Arbeit jeden Monat die so genannte Unterbeschäftigungsquote. Sie bezieht alle ein, die zur Erhöhung ihrer Integrationschancen arbeitsmarktpolitisch gefördert werden. Diese erweiterte Quote liegt derzeit im Kreis Merzig-Wadern wie im Vorjahr bei 6,2 Prozent. "Wir beobachten, dass sich viele Betriebe angesichts der konjunkturellen Aussichten für das Winterhalbjahr bereits auf einen Sparkurs einrichten", kommentiert Gundula Sutter, Geschäftsführerin operativ der Agentur für Arbeit Saarland, die Entwicklung. "Befristete Verträge werden nicht verlängert, die Beschäftigung von Zeitarbeitern verringert sich und die Kurzarbeiterzahlen steigen."

Die Jugend hat gute Perspektiven und ist vor allem angesichts des demografischen Wandels ein begehrtes und knapper werdendes Potenzial. Das zeigt auch die Statistik: Während die Arbeitslosigkeit im Kreis Merzig-Wadern insgesamt innerhalb eines Monats um 2,8 Prozent sank, ging sie bei den 15- bis 25-Jährigen um 22,4 Prozent zurück - um 70 auf rund 250. Mit diesem erfreulichen Minus hat die "Generation U 25" den größten Anteil am Gesamtrückgang der Arbeitslosigkeit. Zum Vergleich: In der Alterskategorie 50 plus sind 46 Arbeitslose (plus 5,9 Prozent) mehr als im Vormonat gemeldet und 7,0 Prozent mehr als vor einem Jahr. "Fast ein Drittel der rund 2.600 Menschen im Bezirk, die keine Beschäftigung haben, gehört zur Gruppe 50 plus. Die Jungen stellen nicht einmal ein Zehntel", erklärt Gundula Sutter. "Wir beobachten mit Sorge, dass sich die Arbeitslosigkeit der Älteren zu verfestigen droht. Hier hat sich die Situation auch gegenüber dem Vorjahr deutlich verschlechtert, während sie bei den jungen Leuten wesentlich besser ist."

Die Betriebe im Kreis Merzig-Wadern haben nach Einschätzung der Arbeitsagentur auch im Jahr 2013 weiterhin eine hohe Bereitschaft gezeigt, junge Menschen auszubilden. Die Unternehmen haben im Zeitraum von Oktober 2012 bis September 2013 rund 600 Ausbildungsplätze gemeldet und damit ihr Ausbildungsengagement mit nur neun Stellen weniger als im Vorjahreszeitraum auf hohem Niveau gehalten.

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Auf einen blickDie regionale Arbeitsmarktentwicklung zeigte sich wie folgt: Im Bereich der Geschäftsstelle Merzig (umfasst die Kreisstadt Merzig, Mettlach, Perl, Beckingen) gab es 1576 Arbeitslose (minus 58 zum Vormonat), die Arbeitslosenquote betrug 4,8 Prozent. Im Bereich der Geschäftsstelle Wadern (Stadt Wadern, Losheim, Weiskirchen) wurden 1031 Arbeitslose registriert (minus 16 zum Vormonat), die Arbeitslosenquote lag bei 5,0 Prozent. red