Vor 500 Jahren kam hoher Besuch nach St. Wendel

St. Wendel. Der Bericht lautet so: "Als sich die Reiter der Stadt näherten, fingen alle Glocken an zu läuten, von den Türmen entlang der Mauer wurden Salutschüsse abgefeuert. Als Seine Gnaden vor dem Tor ankam, erwarteten ihn dort die Priester und ihre Schüler in ihren Gewändern, die Reliquie des hl. Wendalinus und anderes mit sich führend

St. Wendel. Der Bericht lautet so: "Als sich die Reiter der Stadt näherten, fingen alle Glocken an zu läuten, von den Türmen entlang der Mauer wurden Salutschüsse abgefeuert. Als Seine Gnaden vor dem Tor ankam, erwarteten ihn dort die Priester und ihre Schüler in ihren Gewändern, die Reliquie des hl. Wendalinus und anderes mit sich führend. Sie folgten ihm, während sie eine Antiphon auf den hl. Wendelin sangen. Der Kurfürst ritt gleich in die Burg und nahm ein Abendessen ein. Innerhalb der Burg auf der Brücke wurde er schon vom Schultheißen, vom Bürgermeister und anderen St. Wendeler Bürgern erwartet, die ihren Herrn willkommen hießen und ihre Freude über seine Ankunft zum Ausdruck brachten.

12 Säcke Hafer als Geschenk

Sie schenkten ihm zwei Ochsen, einen Wagen, beladen mit einem Fuder Wein und einen weiteren Wagen mit 12 Säcken Hafer und baten ihn, ihr armseliges Geschenk gnädig anzunehmen. Der Kurfürst ließ seinen Hofmeister antworten, das Geschenk sei viel zu großzügig bemessen, er nehme es aber dankbar an.

Am Sonntagmorgen nach Fronleichnam, als die Glocken zum Hochamt aufforderten, ging der Kurfürst mit seinen Domherren, Räten, Edlen und dem restlichen Gefolge in die Kirche. Von dort zogen sie mit dem hl. Wendelin und anderen Reliquien in einer feierlichen Prozession in die Magdalenenkapelle und danach um die Kirche, wo die Messe vortrefflich und schön mit Orgelbegleitung gesungen wurde." Danach ging der Kurfürst über das "Eisen" auf den Platz vor dem Rathaus, wo alle anwesenden 70 Bürger ihrem Herrn die Hand reichen und den Untertaneneid leisten.

Ausgerüstet mit langem Spießen

Der Kurfürst versprach, "ihnen alle bisherigen Freiheiten und Sitten zu belassen, sie vor Gefahr zu schützen und in seinem Tun und Wirken ein gnädiger Herr zu sein (...). Gegen zwölf Uhr saß er mit seinem Gefolge auf und ritt gen Grimburg. Die St. Wendeler gaben seiner Gnaden das Geleit bis vor das Stadttor, wohlgerüstet mit Harnischen, langen Spießen und Büchsen." sti

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