Von Welschbach in die weite Welt

In der Politik geht es immer auch ums Personal. Das war jetzt wieder beim Posten-Gerangel in der GroKo (das ist das aktuelle „Wort des Jahres“ und steht für die Große Koalition in Berlin) zu beobachten.

Diese Schieberei in der Bundeshauptstadt hat diesmal bis nach Welschbach durchgeschlagen. Christian Petry zieht als erster Nachrücker auf der SPD-Landesliste jetzt in den Bundestag ein. In den vielen Jahren seiner politischen Tätigkeit hat Petry einige Niederlagen eingesteckt, sich davon aber nie entmutigen oder in seinem Einsatz bremsen lassen. Als ganz junger Mann wäre er beinahe Bürgermeister-Kandidat in Illingen geworden. Da zog man aber den erfahrenen Walter Schreiner vor, der gegen Armin König aber ganz knapp verlor. Bei der nächsten Bürgermeisterwahl kam Petry wieder nicht zum Zug bei den Genossen. Gerhard Meiser zog den Kürzeren gegen König. Dann endlich sollte es Petry wuppen. Er führte einen leidenschaftlichen Wahlkampf, verlor aber klar gegen den längst etablierten König. Bei der Bundestagswahl 2013 wollte es Petry gegen Nadine Schön (CDU) als Direktkandidat im Wahlkreis wissen, hatte gegen das Charme-Bündel aber keine Chance. Ebenso wenig hatte er Glück bei der Aufstellung der Landesliste. Petry landete auf Rang vier, der nicht "zog", und. machte in der Kommunalpolitik unverdrossen weiter. Dass er jetzt doch in Berlin Politik machen wird, darf er getrost als Lohn langer ehrenamtlicher Arbeit ansehen.

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