Von Vorurteilen und Talenten

Neulich bin ich über Simpsons Paradoxon gestolpert. Und über meine Vorurteile. Richtig peinlich. Und das kam so: Im Sommer hatte ich zwei Kurse an der DHBW Karlsruhe, in Statistik. Die DHBW, die Duale Hochschule Baden-Württemberg, ist die ehemalige Berufsakademie. Zwei Kurse mit jeweils 30 Teilnehmern und Teilnehmerinnen. Und die dazu gehörenden Klausuren

 Schreiben Männer bessere Mathe-Klausuren als Frauen? Rainer Roos hat dies behauptet und muss sich eines Besseren belehren lassen. Foto: dpa

Schreiben Männer bessere Mathe-Klausuren als Frauen? Rainer Roos hat dies behauptet und muss sich eines Besseren belehren lassen. Foto: dpa

Neulich bin ich über Simpsons Paradoxon gestolpert. Und über meine Vorurteile. Richtig peinlich. Und das kam so: Im Sommer hatte ich zwei Kurse an der DHBW Karlsruhe, in Statistik. Die DHBW, die Duale Hochschule Baden-Württemberg, ist die ehemalige Berufsakademie. Zwei Kurse mit jeweils 30 Teilnehmern und Teilnehmerinnen. Und die dazu gehörenden Klausuren.Im ersten Kurs waren 24 Frauen und 6 Männer. In der Klausur fielen 2 Frauen durch. Alle Männer hatten bestanden. Knapp 7 Prozent hatten es also nicht geschafft, nicht schön, aber mit einem solchen Ergebnis kann ich leben. Natürlich waren die Männer besser.Im zweiten Kurs waren 5 Frauen, eine fiel durch. Auch hier waren die 25 Männer besser. Wenn auch nicht so gut wie im ersten Kurs, es hatten nicht alle bestanden. Mit dem Gesamtergebnis war ich nicht zufrieden, es gab bohrende Fragen von meiner Frau, die die Ergebnisse meiner Bemühungen stets äußerst kritisch beobachtet. Wie auch immer, in beiden Kursen waren die Männer besser. Männer sind in Mathe besser, das weiß jeder, vielleicht fauler, aber begabter. Frauen sind fleißiger, weniger hormongesteuert, junge Männer haben Rasierklingen unter den Armen (eine Formulierung aus den höchst sehenswerten Nachmittagssendungen des Privatfernsehens), ihre Priorität ist sicher nicht Mathe. Aber Begabung schlägt durch. In einer Nachbesprechung zu den Klausuren habe ich dann die Ergebnisse vorsichtig kommentiert, die Minderbegabung der Frauen ganz sanft angesprochen, mit tröstlichen Worten. Man will ja niemanden verletzen. Die Männer fühlten sich gut.Bis eine Kommilitonin sich forsch zu Wort meldete, eine die schon immer aufmüpfig war. Sie meinte, mein Kommentar sei "Stuss", so die wenig freundliche Formulierung. Insgesamt, wenn man beide Klausuren zusammen rechne, seien die Frauen besser als die Männer, das könne man sofort sehen. Diese Frau hatte mir schon immer Angst eingejagt. Ich bekam rote Ohren. Das konnte doch nicht möglich sein. In beiden Klausuren hatten die Männer besser abgeschnitten, geringere Durchfallquoten erzielt und insgesamt sollten sie schlechter sein. Unmöglich. Hatte diese kritische Kommilitonin Recht?Sie hatte Recht. Die Aufgabe, Ihre Aufgabe, Ihre schwierige Aufgabe: Wie viele Männer haben die zweite Klausur nicht bestanden?

Auf einen BlickWer die Fragen beantworten kann, eine Lösung hat, der sollte diese an die St. Wendeler Lokalredaktion der Saarbrücker Zeitung schicken. Zum Lösen haben Sie einige Tage Zeit. Die Antwort muss bis Freitag, 26. November, in der Redaktion eingegangen sein. Aus den Antworten verlosen wir zehn Gutscheine zu jeweils zehn Euro für das Schaumbergbad in Tholey. Die Gutscheine stellen die Gemeinde und das Erlebnisbad zur Verfügung. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die Lösung erfahren die Leser in der SZ-Ausgabe vom Samstag, 27. November. Die Lösung schicken Sie bitte unter dem Stichwort "Klausur" an die Redaktion St. Wendel der Saarbrücker Zeitung: per Brief oder Karte: Saarbrücker Zeitung, Mia-Münster-Straße 8, 66606 St. Wendel, per Fax: (0 68 51) 9 39 69 59, per E-Mail: redwnd@sz-sb.de. red

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