Von Tieren und ihrem Schutz

An dieser Stelle wurde schon mehrfach über die Situation einer Pferdeherde in der Nähe von Ottweiler berichtet. Zu wenig Futter und sauberes Wasser, zu wenig Schatten, zu wenig Pflege und Fürsorge. Zu viel Mist auf den Weiden und damit viel zu viele quälende Fliegen. Die Tiere, denen es richtig schlecht ging, also die Mutterstuten mit Saugfohlen, wurden - wie man hört - von den Aufsichtsbehörden an einen besseren Ort gebracht. Dem Besitzer droht nach dieser Wegnahme weiter ein Tierhalteverbot. Zum Glück für die verbliebenen Pferde ist die Hitze gebrochen, man sieht sie einigermaßen entspannt auf dem Koppeln. Zu verdanken ist das nicht nur dem Einsatz der Amtsveterinäre und niedergelassener Kollegen, sondern auch Tierfreunden aus der Umgebung, die auf eigene Faust für die Versorgung der Fellnasen sorgten, wenn es brenzlich wurde, und immer wieder auf die Missstände hinwiesen. Der Einsatz hat sich gelohnt und sollte Ansporn sein für Nachahmer. Denn längst nicht jeder traut sich, Stellung zu beziehen, wenn etwas schief läuft.

Die immer wieder monierte Langsamkeit bei den entsprechenden Verfahren fußt übrigens auch auf der Tatsache, dass Tierschutz bislang nicht als Staatsziel in die Verfassung der Bundesrepublik aufgenommen wurde. Diese Situation hat zur Folge, daß tierschutzrelevante Sachverhalte in Deutschland bei direkter Kollision mit verfassungsmäßigen Rechten weiterhin nachrangig behandelt werden und daher oft zu Ungunsten der Tiere entschieden werden muss. Das betrifft beispielsweise die Religionsfreiheit (Schächten) oder das Postgeheimnis (lebende Tiere, beispielsweise Küken in werden Paketen verschickt). Es gibt noch viel zu tun für die Tierschutz-Lobby.

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