Von sieben bis 17 Uhr in guten Händen Am christlichen Weltbild orientiert

Merzig. Der Stadtrat von Merzig hat der Neuregelung der Öffnungszeiten der städtischen Kindertageseinrichtungen in der Kreisstadt zugestimmt. Der Neuregelung vorausgegangen waren Anträge der Fraktionen von SPD (aus dem Dezember 2010) und der FDP (aus dem Februar 2011)

Merzig. Der Stadtrat von Merzig hat der Neuregelung der Öffnungszeiten der städtischen Kindertageseinrichtungen in der Kreisstadt zugestimmt. Der Neuregelung vorausgegangen waren Anträge der Fraktionen von SPD (aus dem Dezember 2010) und der FDP (aus dem Februar 2011). Dadurch können jetzt alle Merziger Kindertagesstätten in städtischer Trägerschaft in der Regel einheitlich von sieben Uhr am Morgen bis 17 Uhr am Nachmittag geöffnet werden. Zudem können Kinder in Einzelfällen zu so genannten Randzeiten dort untergebracht werden: morgens bereits ab 6.30 Uhr oder nachmittags bis 18 Uhr. Diese Ausweitung der Öffnungszeiten sei, wie Frank Schirra von der SPD-Fraktion sagte, von den Eltern "begeistert aufgenommen worden". Allerdings sollen die konkreten Zeiten jeder Einrichtung erst nach Anhörung der Elternausschüsse im Rahmen eines Gesamtkonzeptes festgelegt werden. Grundsätzlich solle kein Kind länger als zehn Stunden am Tag in der Einrichtung betreut werden, weil insbesondere sehr junge Kinder damit überfordert sein könnten, hieß es seitens der Verwaltung. Ausnahmen von dieser Regelung sollen nur "in begründeten Einzelfällen" möglich sein.Mit der Ausweitung der Öffnungszeiten einher geht auch eine Anpassung der Elternbeiträge. Die Verwaltung schätzt die Mehrkosten für die erweiterten Öffnungszeiten auf rund 113 000 Euro pro Kindergartenjahr allein für die pädagogischen Kräfte, hinzu kommen noch rund 20 000 Euro Mehrkosten für Hauswirtschaftskräfte. Außerdem sollen in Besseringen, Schwemlingen und Hilbringen zusätzliche Kita-Plätze geschaffen werden, was weitere 80 000 Euro mehr für pädagogisches Personal erfordert.

Von diesen insgesamt 213 000 Euro pro Jahr an Mehrkosten übernehmen Land und Kreis zwei Drittel, der Rest von etwa 77 000 Euro muss durch den Anteil des städtischen Trägers sowie durch Elternbeiträge finanziert werden. Die Neuregelung der Beitragssätze schafft auch Einheitlichkeit unter den städtischen Einrichtungen: Schwankten die Beitragssätze dort nach Angaben der Verwaltung bei den Kitas zwischen 115 und 122 Euro sowie bei den Krippen zwischen 190 und 200 Euro, so gibt es künftig einheitliche Sätze: Demnach müssen Eltern für einen Kita-Platz 122 Euro, für einen Krippenplatz 200 Euro im Monat zahlen. Diese Sätze gelten für die Eltern, deren Kinder die volle Öffnungszeit von zehn Stunden täglich in der Einrichtung nutzen. Bei kürzeren Betreuungszeiten sind die Sätze deutlich niedriger.

Zudem fallen für Eltern, die ihr Kind schon zu den so genannten Randzeiten, also entweder morgens schon um 6.30 Uhr oder am Nachmittag noch von 17 bis 18 Uhr in der Einrichtung betreuen lassen, zusätzliche Gebühren an.

Der CDU-Fraktion geht die jetzt beschlossene Ausweitung noch nicht weit genug, wie ihr Fraktionsmitglied Marcus Hoffeld sagte: Die Christdemokraten sprechen sich dafür aus, dass künftig eine Einrichtung im Stadtgebiet, "möglichst in zentraler Lage" noch länger als 18 Uhr geöffnet bleiben solle. Hoffeld selbst brachte dafür den Merziger Kindergarten St. Josef ins Gespräch. Merzig. Der Stadtrat hat ein gemeinsames Leitbild für die pädagogische Arbeit in den städtischen Kinderbetreuungseinrichtungen beschlossen. Die Verwaltung hatte es erarbeitet und in den städtischen Gremien wiederholt durchdiskutiert. Darin heißt es, die städtischen Kindertagesstätten in Merzig erfüllten eine sozialpolitisch relevante Dienstleistung für die Gesellschaft und stünden beispielhaft für die Philosophie der "familienfreundlichen Stadt Merzig".

Weltanschauliche Neutralität und eine Orientierung am christlichen Weltbild seien zentrale Pfeiler der pädagogischen Arbeit in den Einrichtungen. Dazu gehöre auch die Vermittlung christlicher Werte und der Einbezug anderer Kulturen. Die Integration sei eine wichtige Aufgabe der Betreuungsarbeit, ebenso wie das Hinwirken auf die Akzeptanz von Grundwerten und -regeln. Basis der Arbeit sei die UN-Kinderrechts-Konvention. Dafür sichert die Stadt ihren Kinderatgesstätten und Krippen eine angemessene personelle, sächliche und räumliche Ausstattung zu und verspricht die laufende Qualifizierung der pädagogischen Mitarbeiterinnen. cbe

Auf einen blick

In Merzig befinden sich folgende Kindergärten in Trägerschaft der Stadt: Ballern, Besseringen, Fitten, Hilbringen (Seitert), Mechern, Merchingen, Mondorf, Schwemlingen, Silwingen.

Unter kirchlicher Trägerschaft befinden sich die Kindergärten St. Peter, St. Marien und St. Josef in Merzig, St. Martin in Bietzen, St. Marien in Brotdorf und St. Josef in Hilbringen. Hinzu kommt der Kinderhort der Arbeiterwohlfahrt in Besseringen, der Waldkindergarten des Sozialwerks Saar-Mosel, ebenfalls in Besseringen, der Kinderhort des Sozialwerks Saar-Mosel in der Merziger Grundschule St. Josef, die Kinderkrippe der Lebenshilfe an der Josefskirche in Merzig, die Kinderkrippe im SOS-Kinderdorf in Hilbringen und die Kinderkrippe des Sozialwerks Saar-Mosel auf dem Merziger Gipsberg.

Eine weitere Krippe des Sozialwerks Saar-Mosel soll in Merzig l zudem entstehen, und zwar in der Wohnanlage Valentinian Habitat (altes Hallenbad-Gelände). cbe

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