Von Mensch und Technik

Dillingen. "Wie ein Asterix-Dorf" sei die Dillinger Hütte immer gewesen, meint Karlheinz Blessing, Arbeitsdirektor der Dillinger Hütte, zur Eröffnung der Ausstellung "Die Dillinger Hütte wird 325" am Freitag im Alten Schloss in Dillingen. Das Unternehmen habe nie zu einem größeren Konzern gehört

 Belegschaftsversammlung der Dillinger Hütte in der Lehrwerkstatt 1957. Fotos: SZ/Dillinger Hütte

Belegschaftsversammlung der Dillinger Hütte in der Lehrwerkstatt 1957. Fotos: SZ/Dillinger Hütte

Dillingen. "Wie ein Asterix-Dorf" sei die Dillinger Hütte immer gewesen, meint Karlheinz Blessing, Arbeitsdirektor der Dillinger Hütte, zur Eröffnung der Ausstellung "Die Dillinger Hütte wird 325" am Freitag im Alten Schloss in Dillingen. Das Unternehmen habe nie zu einem größeren Konzern gehört. Das und das Zusammengehörigkeitsgefühl sowie die Kunden- und Technikorientierung hätten dazu beigetragen, dass das Unternehmen in diesem Jahr seinen 325. Geburtstag feiern kann. Blessing: "Das alles macht die Hütte aus und spiegelt sich in der ganzen Geschichte der Hütte wieder." Zeugnisse davon gibt es in der Jubiläumsausstellung. Die Ausstellung ist in zwei Bereiche aufgeteilt und lebt vor allem von den vielen Fotos. Im Barocksaal dreht sich alles um die Entwicklung des Unternehmens, der Technik und der Produkte. Als besonderes Schmuckstück ist die Gründungsurkunde mit der Unterschrift und dem Siegel Ludwig des XIV. zu sehen. Multimedial wird es dank einer Rundfunkreportage von 1950 aus dem Siemens-Martin-Stahlwerk.Noch mehr Spaß macht der zweite Teil der Schau. Es geht um den Wandel der Arbeit, um Kultur und Alltag auf der Hütte und um die Beziehungen zu Land und Stadt. Mit vielen Fotos und Fundstücken wie alten Arbeitsverträgen oder Lohnstreifen wird die Geschichte der Menschen auf der Dillinger Hütte erzählt. Sehr spannend ist der vierminütige Film über die Inbetriebnahme der Kokerei aus dem Jahr 1947. "Die hat uns die ehemalige Hausmeisterin des Herrenhauses zukommen lassen", berichtet die Historikerin Antje Fuchs, die maßgeblich für die Ausstellung verantwortlich ist. Zum ersten Mal aufbereitet wurde auch das Thema Zwangsarbeiter bei der Dillinger Hütte. So hängen etwa rekonstruierte Karteikarten mit den Namen von Zwangsarbeitern aus. "Wir wollten den Besuchern damit das Schicksal dieser Menschen näher bringen", erläutert Klaus-Peter Otto, Direktor Interne Kommunikation der Dillinger Hütte. Das und die gesamte Ausstellung sind gelungen. Die Schau dokumentiert anschaulich die Geschichte der Hütte und des Saarlandes. Die Fotografien, Ton- und Bilddokumente laden auf eine Zeitreise ein. Und bei der Fülle des Materials lohnt sich ein zweiter Besuch.

 Kontrolle der Schweißnähte in einem Behälter um 1960.

Kontrolle der Schweißnähte in einem Behälter um 1960.

Auf einen BlickDie Ausstellung "Die Dillinger Hütte wird 325" ist bis Sonntag, 10. Oktober, im Alten Schloss in Dillingen zu sehen. Geöffnet: Mittwoch, 1. September, und Freitag, 3. September, von 14 bis 18 Uhr; von Mittwoch, 8. September, bis Sonntag, 10. Oktober, immer mittwochs, freitags und sonntags, 14 bis 18 Uhr. Eintritt ist frei. Die Festschrift in drei Bänden zu "325 Jahre Dillinger Hütte" gibt's für 40 Euro ab Montag, 6. September, im Sekretariat Interne Kommunikation der Dillinger Hütte, Tel. (0 68 31) 47 29 24. Für Mitarbeiter und Pensionäre ist die Festschrift kostenlos. dög

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