Von Lothringen nach Nantes und Nordafrika

Saarbrücken. Im nächsten Jahr steht für Frankreich und Deutschland ein großes Jubiläum an: am 22. Januar 2013 wird der Elysée-Vertrag, der die deutsch-französische Freundschaft besiegeln sollte, 50 Jahre alt

Saarbrücken. Im nächsten Jahr steht für Frankreich und Deutschland ein großes Jubiläum an: am 22. Januar 2013 wird der Elysée-Vertrag, der die deutsch-französische Freundschaft besiegeln sollte, 50 Jahre alt. Rund um diesen Tag, der vor neun Jahren zum "deutsch-französischen Tag" gekürt wurde, gibt es traditionell eine deutsch-französische Woche - doch ein Jahr vor dem Jubiläum scheint das Angebot nicht übermäßig zu sein. "Man muss sehen, dass unabhängig von diesem Tag viele Veranstaltungen im Saarland stattfinden, gerade in Saarbrücken passiert viel", sagt Christin Lübbert, Koordinatorin am Frankreichzentrum der Saar-Uni. Das saarländische Interesse an Frankreich sei kontinuierlich und nicht nur an eine spezielle Woche gebunden.Fest stehen drei Termine: Der französische Erziehungsminister Luc Chatel wird am morgigen Donnerstag die bilinguale Ecole de la Blies in Saargemünd und die bilinguale Grundschule in Lauterbach besuchen. Mit dabei ist Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer in ihrer Funktion als Bevollmächtigte der Bundesrepublik für die deutsch-französische Zusammenarbeit. Auch das deutsch-französische Gymnasium (DFG) ist eingebunden - die Schüler einer elften Klasse sollen mit dem Minister über das deutsch-französische Geschichtsbuch diskutieren. Ist den Schülern überhaupt die Bedeutung bewusst, dass so ein Geschichtsbuch existiert? Gehen deutsche und französische Lehrer unterschiedlich an die Geschichte heran? - solche Fragen stehen auf dem Programm, wie Hans Bächle, Leiter des DFG erklärt. Zudem bietet das Frankreichzentrum der Universität des Saarlandes zusammen mit Asko-Europa-Stiftung und der europäischen Akademie Otzenhausen das Kolloquium "Flucht und Migration in Europa" am morgigen Donnerstag das sich mit der Lage der Flüchtlinge, die nach dem arabischen Frühling nach Europa strömen, und der unterschiedlichen Asylpolitik der europäischen Staaten befasst. Eine der Referenten ist die ungarische Gastprofessorin Ibolya Murber.

Damit das Kulinarische nicht zu kurz kommt, findet am heutigen Mittwoch ein Spezialitätentag mit dem Motto "Die Bretagne und Nantes" statt, bei dem auch über die Aktivitäten des deutsch-französischen Jugendwerks informiert wird. Das Europa-Ministerium hat für die deutsch-französische Woche nichts geplant. "Wir bündeln die Aktionen in der Europa-Woche im Mai, da die saarländisch-französischen Beziehungen wesentlicher Bestandteil von Europa sind", erklärt Pressesprecherin Anne Funk. Außerdem spiele das Deutsch-französische das ganze Jahr über eine Rolle. Das Bildungsministerium hat eine Übergabe von französischen Sprach-Diplomen an 150 Schüler geplant - aufgrund der Entlassung des Bildungsministers sei jedoch noch unklar, wer die Aufgabe wahrnehmen werde, hieß es. Außerdem nehmen 13 saarländische Schulen an einem Internetwettbewerb des Cornelsen-Verlages und der französischen Botschaft teil, bei dem mit Hilfe des Internets Fragen zu französischen Themen beantwortet werden sollen. mwi

Infos: Spezialitätentag: heute, 11.30 bis 14 Uhr, Mensa, Campus D4 1 (Saar-Uni), Kolloquium: Donnerstag, 15 bis 18 Uhr, Campus E 1 7, Raum 0.01 (Saar-Uni).

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