Von Heusweiler spielt die Musik

Heusweiler/Wahlschied. Musik aus dem Kochtopf, aus dem Gartenzaun oder elektrischen Geräten? Das ist in Heusweiler kein Witz, sondern ein Phänomen, das durch den Mittelwellensender des Saarländischen Rundfunks (SR) verursacht wird. Die Sendeanlage mit zwei 120 Meter hohen Masten war zwischen 1973 und 1994 mit 1200 Kilowatt (kW) Leistung die stärkste in ganz Deutschland

Heusweiler/Wahlschied. Musik aus dem Kochtopf, aus dem Gartenzaun oder elektrischen Geräten? Das ist in Heusweiler kein Witz, sondern ein Phänomen, das durch den Mittelwellensender des Saarländischen Rundfunks (SR) verursacht wird. Die Sendeanlage mit zwei 120 Meter hohen Masten war zwischen 1973 und 1994 mit 1200 Kilowatt (kW) Leistung die stärkste in ganz Deutschland. Von hier aus wurde die Europawelle Saar des SR auf der Frequenz 1421 Kilohertz (kHz) - ab 1978 auf 1422 kHz zum Teil europaweit gesendet. Der stellvertretende Chef der Rundfunkversorgung beim SR, Diplomingenieur Reinhard Donie. "Ein kleines Experiment zeigt, welche Energie vom Sender ausgeht", nimmt eine Kohleschippe und hält diese an ein stählernes Spannseil eines Sendemastes. Urplötzlich entsteht ein heller Lichtbogen zwischen dem Metall der Schaufel und der Abspannung. Donie erklärt: "Mit der Inbetriebnahme unserer neuen Sendeanlage im Jahre 2007 haben wir die Leistung des Senders auf 400 kW reduziert. Wir nutzen nur noch einen Sendemast, der alte von 1948 dient zur Reserve. Seit Oktober 1994 hat der Deutschlandfunk die Anlage samt unserem Personal angemietet, um von hier aus sein Programm auf 1422 kHz im Saarland, in Rheinland/Pfalz sowie im Rhein-Main und Rhein-Neckar Gebiet auszustrahlen." Der dritte, etwas abseits stehende, 50 Meter hohe Mast, der früher zur Reserve diente, strahlt seit 2005 auf Mittelwelle 1179 kHz das SR-Programm "Antenne Saar" aus. 1994 entschied der SR, den Mittelwellensender aufzugeben und seine Programme nur noch über die Ultrakurzwelle (UKW) auszustrahlen. Der Sender auf der Göttelborner Höhe in Wahlschied verbreitete fortan die SR1-Europawelle (88,0 MHz), das SR2-Kulturradio (91,3 MHz) und die SR3-Saarlandwelle (95,5 MHz). Der Sendemast mit drei Rundfunkantennen ragt an exponierter Stelle auf 473 Metern über Meereshöhe nochmals 208 Meter in die Höhe. An seiner Mastspitze befindet sich eine DVB-T Sendeantenne für zwölf Fernsehprogramme. Auf der Mastspitze sind zwei Kameras, die Bilder vom Saarland bis an die Landesgrenzen aufnehmen können. aki

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