Von großer Musikalität

Dudweiler/St. Ingbert. Man kennt das Phänomen, dass sich eine Schulband als Fundgrube begabter junger Leute entpuppt, und man als Lehrer, Eltern, Mitschüler- oder Hörer stolze Gefühle entwickelt. Auch die Schulband des Berufsbildungszentrums (BBZ) in St. Ingbert, ist so eine Truppe. Die SZ hörte in eine Probe rein und erlebte ihr blaues Wunder

 Die Schulband des BBZ (von links): Uli Berndt, Steven Braun, Freddy Möller, Manuel Matt, Samantha Hubertus, Natalie Schmidt, Friderikke Scheidthauer. Foto: Allenbach

Die Schulband des BBZ (von links): Uli Berndt, Steven Braun, Freddy Möller, Manuel Matt, Samantha Hubertus, Natalie Schmidt, Friderikke Scheidthauer. Foto: Allenbach

Dudweiler/St. Ingbert. Man kennt das Phänomen, dass sich eine Schulband als Fundgrube begabter junger Leute entpuppt, und man als Lehrer, Eltern, Mitschüler- oder Hörer stolze Gefühle entwickelt. Auch die Schulband des Berufsbildungszentrums (BBZ) in St. Ingbert, ist so eine Truppe. Die SZ hörte in eine Probe rein und erlebte ihr blaues Wunder."Wir wollten 2002 ein Schulfest machen, ich hab ein paar Schüler angesprochen, ob wir Musik machen wollen", erinnert sich Diplom-Handelslehrer Manuel Matt. Der 40-Jährige, seit Februar 2002 Lehrer an der BBZ, hatte gleich musikalische Ambitionen. "Ich war erst vier Monate da, aber die Idee mit der Band war da", so der Pädagoge. Mit 13 Jahren hatte dieser bereits die Klöppel für das Schlagzeug in der Hand und heute noch trifft man ihn in Bands namens "Blues docs" (Sulzbach) oder "Dejazz Mode"(Burbach) an. Mit Lehrerkollege und Bassist Ulrich Berndt, seit 2005 an der Schule, rockt er die Schulband am BBZ. "Uli und ich kennen uns seit den 80ern. Wir haben schon zusammen in Bands gespielt", so Matt. Der gebürtige Dudweiler wusste aber bis vor fünf Jahren noch nicht, was da an brachialer Musikalität in seine fünfköpfige Schülerband kommen würde. Mit der 18-jährigen Samantha Hubertus, der gleichaltrigen Nathalie Schmidt und der 19-jährigen Sängerin Friderikke Scheidhauer wehte plötzlich ein professioneller Wind, wie man es nur aus den ganz hohen Rängen des Musikbusiness kennt. Das Sangestrio wird begleitet von dem 18-jährigen Gitarristen und Schüler Steven Braun und dem 21 Jahre alten Pianisten Freddy Möller. Und wenn eine Probe in den Räumen der Schmelzwaldschule in St. Ingbert beginnt, dann lässt Freddy ein paar jazzige Lounge-Klänge aus den Tasten, bis Steven einsteigt, Uli mit dem Bass ein Stück beginnt und die Ladys dazu summen. Eben dachte man als Zuhörer noch an ein unbekanntes Stück, bis man aufgeklärt wird: "Das war nur mal so", heißt es. Doch an diesem Mittwoch wird für einen Auftritt geprobt.

Das bedeutet Disziplin. Und davon gibt es reichlich: "Das hier ist eine extrem zuverlässige Truppe; hab nie erlebt, dass mal jemand das Textheft vergessen hat", kommentiert Matt, die Schlagzeugstöcke schwingend. Schon erklingt Leonard Cohens "Halleluja". Die drei Schülerinnen verwandeln sich in Rockröhren, die mit Stimme und Herz in ungeahnte Dimensionen vordringen. In den eigenen Reihen ist man stolz auf diesen Fang: "Es ist mir eine Freude, solche wohlklingenden Ladys begleiten zu dürfen", sagt Steven. Gott sei Dank gibt es hier und da mal einen Auftritt der Band, denn solche Klänge sind nicht nur für Schulmauern. "Wenn uns einer bei ner Veranstaltung hört, bucht er uns manchmal. Hochzeiten, Weihnachtsmärkte, Firmenfeiern", so Matt. Höchste Zeit, mal dem Kind einen Namen zu geben: "Wir haben noch keine Bandnamen, sind uns nicht einig. So was wie "Der manische Dreiklang" sagt Matt lächelnd und erntet Kopfschütteln bei den lachenden Musikern. ane

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