Von Fürsten, Pröpsten und vom Bier

Saarbrücken. Den Spuren von Fürsten, Pröpsten und der Saarbrücker Braukultur folgten am vergangenen Sonntag rund 50 Geschichtsinteressierte. In Zusammenarbeit mit Thomas Bruch (Foto: Lehmann), dem Inhaber der Bruch-Brauerei, hatte der Verein für kulturelle und geschichtliche Arbeit im Bisttal den kulinarischen Themenspaziergang durch Saarbrücken organisiert

Saarbrücken. Den Spuren von Fürsten, Pröpsten und der Saarbrücker Braukultur folgten am vergangenen Sonntag rund 50 Geschichtsinteressierte. In Zusammenarbeit mit Thomas Bruch (Foto: Lehmann), dem Inhaber der Bruch-Brauerei, hatte der Verein für kulturelle und geschichtliche Arbeit im Bisttal den kulinarischen Themenspaziergang durch Saarbrücken organisiert.

Nach dem Start an der Ludwigskirche ging es durch die Propsteigasse zur Alten Stadtmauer und zur Schlosskirche. Wobei es den beiden Historikern und Fremdenführern, Patrick Feltes und Klaus Friedrich, vor allem die Wadgasser Propstei in der Propsteigasse angetan hatte. "Im Jahre 1546 war Kaiser Karl V. spontan als Gast in Saarbrücken. Er übernachtete nicht im pompösen Schloss oder in einer anderen Nobelherberge. Er zwängte sich mit seinem Gefolge durch die engen Gassen und übernachtete in der Wadgasser Propstei", sagte Feltes. Als Dank habe Karl V. einen Asylstein zurückgelassen, der jeden Fremden in der Propstei unter kaiserlichen Schutz gestellt habe. Doch sei der Stein im Zweiten Weltkrieg verloren gegangen.

"Großartige Geschichte"

Die damaligen Pröpste waren Vorfahren der großen Brauer-Familie Bruch. "Das war acht Generationen vor mir. Aber man munkelt, dass die Pröpste damals schon unser heutiges Bier brauten", verriet Thomas Bruch während des Rundgangs. Weiter ging es durch die Schlosskirche, die von Klaus Friedrich als ein barockes Schmuckstück des Saarlandes bezeichnet wurde, dann zum Schlossfelsen und zur Stadtmauer und danach zur Basilika St. Johann.

Die kurzweiligen Erläuterungen der geschichtskundigen Führer sorgten dafür, dass die Teilnehmer lernten, die Stadt in einem neuen Licht zu sehen. Rolf Kalbhenn formulierte das folgendermaßen: "Es ist spannend, und man bekommt Saarbrücken aus einer ganz anderen Ecke gezeigt. Oft geht man an Bauwerken vorbei und weiß überhaupt nicht, welch großartige Geschichte dahintersteckt."

Zum Abschluss der geballten Portion Geschichte ging es ins Gasthaus Stiefel, wo auf alle Spaziergänger ein altertümliches, barockes Mahl wartete: Sauerampfer-Suppe und Wadgasser Chorherren-Pastete nach altem Rezept.

Thomas Bruch möchte den historischen Rundgang durch die Landeshauptstadt wiederholen und kündigte schon mal an: "Es wird weitere Barock-Wanderungen durch Saarbrücken geben. Die Termine werden wir rechtzeitig bekannt geben."

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