Von Frauen, Kürbissen und Eseln

Gersheim. Da staunten die Gersheimer nicht schlecht, als sie plötzlich eine leicht verrostet aussehende Eselsplastik auf der "Dreispitz", dem Bazancourt-Platz, erblickten

 Ortsvorsteherin Waltraud Oberinger mit "ihrem" Esel auf der Dreispitz in der Gersheimer Ortsmitte. Foto: Wolfgang Degott

Ortsvorsteherin Waltraud Oberinger mit "ihrem" Esel auf der Dreispitz in der Gersheimer Ortsmitte. Foto: Wolfgang Degott

Gersheim. Da staunten die Gersheimer nicht schlecht, als sie plötzlich eine leicht verrostet aussehende Eselsplastik auf der "Dreispitz", dem Bazancourt-Platz, erblickten. Dass die Gerschumer einst Kürbisse ausbrüten wollten, aus denen dann junge, kleine richtige Esel entschlüpfen, gilt als Ursprungsanekdote, wie sie zu dem Utznamen neben den "Sacksäächer" gekommen waren. 28 Tage, so sei von einem fliegenden Händler vorgegaukelt worden, hätte man die den Gersheimern damals unbekannten Kürbisse von einer Frau ausbrüten lassen müssen. Damals, so ist in einem von Jakob Hauck, dem früheren Ortsvorsteher niedergeschriebenen gereimten Geschichte nachzulesen, hatte sich die Frau des Bürgermeisters bereit erklärt, am Steinbruch nahe der Müllkippe diese "Ausbrütprozedur" über sich ergehen zu lassen. Doch gegen Ende der vier Wochen sei der Korb umgekippt, der Kürbis den Berg hinunter gerollt. Dabei verschreckte er einen Hasen und verschwand auf Nimmerwiedersehen. "Kän Esel un kän Ei meh do. Sie laaft schnell häm, es isch halt so. Die Briederei hat endlich Ruh, doch jetzt kummt de Spott hinzu. Im ganze Bliesgau hert mas lache, iwwer das, was mir do mache. Seitdem sins die Esele die Gerschumer Leit und das isch so geblieb, bis heit." Bei einem Blumenmarkt in Blieskastel war Ortsvorsteherin Waltraud Oberinger auf einen Metall-Künstler aus Zweibrücken aufmerksam geworden, der verschiedene Tierplastiken zum Kauf angeboten hatte. Im Gespräch erfuhr sie, dass auch Eselsfiguren angefertigt werden könnten. Nachdem man mit dem Erlös der letzten Eselsfaschingsveranstaltungen zum einen den Jugendclub unterstützt und Hochwassergeschädigten geholfen habe, sei ein weiterer Teil nun zusammen mit einem Zuschuss des Ortsrates in den Kauf des Esels geflossen, so Gersheims Ortsvorsteherin Waltraud Oberinger. ott

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