Von der Obermosel an den Rhein

Nonnweiler. Der Saar-Hunsrück-Steig, der bislang auf 180 Kilometern Wanderstrecke die Saarschleife und Trier mit Idar-Oberstein verbindet, könnte noch deutlich länger werden. Die bisherigen 13 Anrainer-Kommunen beraten in der kommenden Woche Ausbauwünsche zum einen aus dem Hunsrück und dem Rheintal

 Diese Wegweiser soll es bald auch zwischen Idar-Oberstein und dem Mittelrheintal geben. Etliche Hunsrückgemeinden im Osten des Mittelgebirges wollen, dass sie an den Saar-Hunsrück-Steig angebunden werden. Foto: SZ/Naturpark

Diese Wegweiser soll es bald auch zwischen Idar-Oberstein und dem Mittelrheintal geben. Etliche Hunsrückgemeinden im Osten des Mittelgebirges wollen, dass sie an den Saar-Hunsrück-Steig angebunden werden. Foto: SZ/Naturpark

Nonnweiler. Der Saar-Hunsrück-Steig, der bislang auf 180 Kilometern Wanderstrecke die Saarschleife und Trier mit Idar-Oberstein verbindet, könnte noch deutlich länger werden. Die bisherigen 13 Anrainer-Kommunen beraten in der kommenden Woche Ausbauwünsche zum einen aus dem Hunsrück und dem Rheintal. Im Westen gilt die internationale Verlängerung von Mettlach nach Sierck-le-Bains (Frankreich) über Schengen (Luxemburg) und zurück nach Perl an der Mosel fast schon als beschlossene Sache. Drei Weinanbaugebiete Wie Achim Laub vom Projektbüro des Saar-Hunsrück-Steiges in Losheim gegenüber unserer Zeitung bestätigte, liegen Anschlusswünsche mehrerer Hunsrückgemeinden vor. "Wir als Projektbüro sehen einen solchen Ausbau positiv, weil man den Gästen damit noch mehr bieten kann." Besonders reizvoll sei, dass der Wanderer gleich mehrere bekannte Weinanbau-Gebiete durchstreifen könnte: die Täler von Mosel, Saar und Ruwer, die Nahe-Region und das Rheintal - das wäre deutschlandweit einzigartig. "In der Region gibt es bereits viele hervorragende Betriebe, die exakt in unser Anforderungsprofil passen", weiß Achim Laub. Allerdings müssen die 13 bisherigen Saar-Hunsrück-Steig-Gemeinden, "die ja bereits viel Geld investiert haben" (Laub), dem Ausbau zustimmen. Marketing-Mehrkosten für die neuen Streckenteile kommen auf die "Gründer-Kommunen" nicht zu. Laub: "Die müssen die neuen tragen." Wichtigster Grundsatz bei einem Ausbau ist aus seiner Sicht, außer "dass alle davon profitieren", die bisherigen hohen Qualitätsansprüche beizubehalten. Denn die haben binnen kürzester Zeit einen vorher nicht für möglich gehaltenen Erfolg gebracht: "Uns melden einige Betriebe bereits jetzt, dass sie in den Monaten Mai und Juni ausgebucht sind - und zwar nicht nur am Wochenende", nennt der Leiter des Projektbüros ein Beispiel. Ein anderes: Die erste Auflage der neuen Wanderkarte "Saar-Hunsrück-Steig" - immerhin 2000 Stück - war in gerade mal acht Wochen verkauft: "Im Projektbüro gehen derzeit täglich 20 bis 30 Anfragen ein." Speziell Idar-Oberstein würde von den neuen Plänen profitieren und von einem End- zum Mittel-, ja zum Dreh- und Angelpunkt des Premiumwanderwegs aufsteigen. Die Strecke Idar-Oberstein/St. Goar oder Boppard wäre "sehr gut vermarktbar", prophezeit Achim Laub, weil sie in fünf bis sechs Tagen zu bewältigen ist und so genau in eine Wanderwoche passt - jene Zeitspanne, die von "Hikern" erfahrungsgemäß am meisten nachgefragt wird.Ehrbachklamm anbinden Allerdings gestalte sich die genaue Routenführung im Hunsrück wahrscheinlich etwas komplizierter als im Saarland, wissen die Steig-Planer, da dort mehr Kommunen betroffen sind, die ihre Interessen wahrnehmen wollen. Als "Fixpunkte" werden derzeit die Hunsrück-Gemeinden Herrstein, Woppenroth "Schabbach"), Bundenbach, Kastellaun und Emmelshausen genannt - wegen vorhandener Attraktionen und den bestehenden, bundesweit bekannten Wanderrouten durchs Baybachtal und die Ehrbachklamm. sc

Auf einen BlickDer Saar-Hunsrück-Steig würde mit den geplanten Verlängerungen im Osten und im Westen auf eine Länge von rund 300 Kilometer anwachsen und wäre dann auch in dieser Beziehung in der Top-Liga angelangt: Der Rheinsteig ist etwa gleich lang, der neue Eifelsteig weist ebenfalls rund 310 Kilometer auf. Was die Qualität angeht, liegt der Saar-Hunsrück-Steig bereits ganz vorne: Er wurde im vergangenen Jahr noch vor dem Rheinsteig (43 Punkte) und dem "Hochrhöner" (41 Punkte) zum besten Premium-Fernwanderweg Deutschlands gekürt. Die hohe Punktzahl von 47 soll bei der Neuzertifizierung im Mai nochmals übertroffen werden, gibt Achim Laub das ehrgeizige Ziel vor: "Wir haben rund 100 Verbesserungen veranlasst." sc

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