Von der Kraft der Träume und der Geborgenheit daheim

Saarbrücken. Wie macht der Sandmann das eigentlich mit dem Schlafsand? Kommt er wirklich zu jedem Kind? Und warum sieht man ihn bloß nie? Diese Fragen interessierten offenbar viele Kinder. Was für ein Andrang im Kleinen Theater im Rathaus! Restlos ausverkauft war das Gastspiel "Das Wolkenschiff" mit Kathrin Blüchert und ihrem Figurentheater Katinkaspringinsfeld aus Leipzig

Saarbrücken. Wie macht der Sandmann das eigentlich mit dem Schlafsand? Kommt er wirklich zu jedem Kind? Und warum sieht man ihn bloß nie? Diese Fragen interessierten offenbar viele Kinder. Was für ein Andrang im Kleinen Theater im Rathaus! Restlos ausverkauft war das Gastspiel "Das Wolkenschiff" mit Kathrin Blüchert und ihrem Figurentheater Katinkaspringinsfeld aus Leipzig. Das poetisch verspielte Stück erzählt von der Wäscherin Clara (Kathrin Blüchert), die viel lieber Kapitän zur See wäre, dazu im zarten Schattenspiel mit winzigen Stab-Figuren vom schlaflosen Kind Clara, das den Sandmann suchen will. Und schließlich mit zwei ausdrucksstarken Puppen in einer segelbewehrten Blechwanne von Claras Himmels-Traumreise in Sandmanns Wolkenschiff. Eine für manche kleine Zuschauer offenbar gar nicht so einfache Verknüpfung, ablesbar am stellenweise erhöhten Quengel-Pegel. Trotzdem wird auch so viel gelacht, dass die Stuhlreihen vibrieren. Vor allem, wenn die große Clara beim Wäschespannen auf dem Blechzuber Firlefanz macht oder sich das Puppenkind im Sternschnuppennetz verfängt. Sehr stimmungsvoll erklärt der exaltierte Sandmann, wie man Traumwolken für die Menschen pustet, damit sie besser schlafen können. Dazu streut Clara gemahlenen Glitzersand aus eingefangenen Schnuppen in die ersten Reihen. Wie spannende Träume uns vielleicht einen Teil der Welt und von uns selbst erklären, aber auch wie wundervoll es ist, zu Hause sicher und gut aufgehoben zu sein, bringt Kathrin Blüchert den Kindern mit ihrer Himmelsreise-Geschichte liebevoll näher. Das Kind ist genau wie der kleine Häwelmann und das zum Mond fahrende Peterchen froh, als es wieder heim zur Mutter kann. Und hat doch etwas gelernt. Dass man immer wieder hinausmuss in die Welt. rr

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