Von der demographischen Entwicklung bis hin zum Ehrenamt

Homburg · Die demographische Entwicklung sehen die beiden Landratskandidaten von SPD und CDU als größte Herausforderung für die Arbeit im Kreis an. Da gelte es, gute Voraussetzungen zu schaffen, die Region lebenswert zu erhalten.

Bei den Neujahrsempfängen der beiden großen Parteien CDU und SPD stellten auch die beiden Landratskandidaten ihr Programm für die Wahl am 25. Mai vor. Theophil Gallo (SPD) machte im Saalbau noch einmal deutlich, dass der Saarpfalz-Kreis gut dastehe. "Das sagen auch neutrale Gutachten und Studien. Das dem so ist, ist ein Verdienst der Verwaltung und des Kreistages, aber auch aller Vereine und Unternehmen im Kreis." Das Ehrenamt sei nicht hoch genug zu würdigen, in diesem Zusammenhang nannte Gallo die Homburger Narrenzunft, "die eine hervorragende Jugendarbeit leistet". Sei Ziel sei es, die "sehr gute Arbeit von Clemens Lindemann für den Saarpfalz-Kreis fortzusetzen und die sozialen Einrichtungen zu fördern und zu unterstützen.

Der demographische Wandel habe gravierende Auswirkungen auf das Sozialwesen und den Arbeitsmarkt. "Es wird immer mehr ältere Menschen geben. Die wenigen, die mithelfen können, dürfen wir nicht überfordern", sagte Gallo weiter. Die zwei Schwerpunkte seiner Arbeit - falls er gewählt werde - stellten die Bereiche Bildung und Prävention vor. "Wir benötigen ordentliche Kindereinrichtungen und Schulen mit guter Betreuung. Da sind wir auf einem guten Weg", erinnerte Theophil Gallo an aktuelle Erweiterungsbauten oder an das "Leuchtturmprojekt" Turnhalle an der Erbacher Sandrennbahn. Ein Familienhilfezentrum könne wichtige Funktionen erfüllen, frühzeitig präventiv (vorsorgend) tätig zu werden. Die Lebensqualität müsse kreisweit sichergestellt werden, deshalb schlug Gallo eine "Stabsstelle Demographie" vor, die direkt unterhalb des Landrates angesiedelt sein soll. Von einer Abschaffung der Kreise hält der SPD-Kandidat nichts: "Die Kosten würden lediglich auf die Kommunen abgewälzt."

Peter Nagel (CDU) nannte sieben Kernfelder seiner Politik, falls er am 25. Mai zum Landrat gewählt werden sollte. Da sei zum einen das Thema Jugend und Soziales, "zwei Drittel der Gelder im Kreishaushalt setzen wir dafür ein". Dies sei eine Kernaufgabe, weil Jugendliche wie sozial Schwächere und Ältere die Hilfe der Gemeinschaft bräuchten. Beim Thema Schulen sei der Kreis gut ausgestattet. "Wenn wir schon immer weniger Kinder haben werden, müssen diese am besten ausgebildet sein." Neben der Nachmittagsbetreuung sei auch die Sozialbetreuung über Schoolworker zunehmend wichtig. Bei den Feldern Arbeitsmarkt, Vereinsarbeit, Familie und Beruf sieht Nagel den Kreis in einer wichtigen Rolle. Negativen konjunkturellen Auswirkungen müssten frühzeitig entgegengewirkt werden. Beim Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) verfügten die Städte über gut funktionierende Stadtbus-Systeme. Wichtig sei hier ein "intelligenter ÖPNV, der finanziell nicht ausufern dürfe", die Vernetzung über die Stadtgrenzen müssten sichergestellt werden.

Für alle ehrenamtlichen Kräfte versprach Peter Nagel im Fall seiner Wahl die Einführung einer Ehrenamtskarte. "Da wird man zwar nicht reich davon, aber die Karte wäre ein Zeichen, dass wir die Arbeit der Menschen honorieren." Zur demographischen Entwicklung meinte er: "Ältere Menschen werden laut einer Umfrage gern älter - aber nur dann, wenn sie mobil bleiben und und einem funktionierenden Umfeld alt werden können." Hier müsse der Kreis die Voraussetzungen schaffen und den Menschen helfen. Das könne über den ÖPNV, ein attraktives Wohnumfeld und das Freizeitangebot geschehen - "dann müssen wir nicht ganz so düster in die Zukunft schauen". Bei der Krankenversorgung sei man mit dem Universitätsklinikum und dem Kreiskrankenhaus gut aufgestellt.

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