Michelbach. Das Saarland ist seit Beginn der Industrialisierung bis heute von der Montanindustrie geprägt. Mit der früheren Eisenschmelze, die bereits 1526 genannt ist, war die Gemeinde Schmelz damals ein bedeutender Standort der saarländischen Eisenherstellung. Heute ist die Stahlindustrie an der Saar auf die Herstellung von Spezialstahl für die Industrie und Großprojekte der Architektur aber auch für Kunstobjekte ausgerichtet. Daneben bedient sich die zeitgenössische dreidimensionale Kunst des Materials Stahl. Die Ausstellung in der ehemaligen Schreinerei Noss in Michelbach will deutlich machen, dass Industrie, Architektur, Design und bildende Kunst in ihren Zielsetzungen mehr und mehr verschmelzen. Fotos von Sandra Kallenborn und Uwe Braun geben einen vielseitigen Einblick in die Verwendungsmöglichkeiten von Eisen und Stahl. Neben Gebäuden, Brücken und Kunstwerken wird auch die Herstellung des Rohmaterials fotografisch dokumentiert. Josef Petry zeigt Metallskulpturen und einen kleinen Überblick seiner Arbeiten an der Universität der Künste in Berlin. Dabei sind auch Einzelstücke der Ausstellung "Domgold" im Berliner Dom aus dem Jahr 2009. Diese Exponate sind aus vergoldeten Metallteilen der früheren Laternenkrone des Berliner Doms gefertigt, die aus technischen Gründen erneuert werden musste. Den Studenten der UdK wurden die vergoldeten Kupferplatten der bisherigen Krone dann zur Verfügung gestellt. Josef Petry war maßgeblich an der Konzeption und Durchführung dieser Ausstellung im Berliner Dom beteiligt. Neben Stahlstelen sind Metallverknotungen und andere aussergewöhnliche Metallarbeiten zu sehen, die aus der Werkstatt von Josef Petry stammen. Die Räumlichkeiten in einem als denkmalschützenswert eingestuften Bauernhaus in Michelbach eignen sich hervorragend für diese Ausstellung. Werkstatt, Scheune und ein Gewölbekeller der früheren Schreinerei mit ihrem historischen Ambiente stehen in einem interessanten Kontrast zu den Aufnahmen moderner Stahlerzeugnisse. red/küZur Eröffnung der Ausstellung am Freitag, 20. August, um 18 Uhr, ist die Bevölkerung herzlich eingeladen. Vom 22. bis zum 29. August ist die Ausstellung in der ehemaligen Schreinerei Noss täglich von 15 bis 20 Uhr geöffnet.