Von den Stadtplanern vergessen?

Luisenthal · In Luisenthal tut sich zwar etwas; aber nur private Hausbesitzer investieren in Sanierungen, die Stadt kaum: Das meint der CDU-Ortsverbandvorsitzende Heiko Schlang. Wir haben uns im Stadtteil umgesehen.

Im "Städtebaulichen Entwicklungskonzept" für Völklingen steht Luisenthal auf Platz 3 der Problem- und Prioritätenliste, gleich hinter Fenne und Fürstenhausen (Platz 2) und der Stadtmitte (Platz 1). Damit der Stadtteil eine Zukunft habe, müsse die Kommune unbedingt etwas tun, legten Experten von gleich zwei Raumplanungs-Instituten den Stadtverordneten ans Herz. Die Wohnbausubstanz sei teilweise desolat, der Verkehr extrem belastend, der öffentliche Raum bedürfe der Gestaltung. Der Rat diskutierte. Und stimmte dem Konzept zu.

Das war 2007. Was ist seither geschehen? Wenig, meint Heiko Schlang, Vorsitzender des Luisenthaler CDU-Ortsverbandes, Feuerwehr-Aktivist und leidenschaftlicher Streiter für seinen Stadtteil. Private Eigentümer hätten zwar begonnen, ihre Häuser zu sanieren. Nicht aber die Stadt. Die Ost-Stadtteile - Luisenthal, Fürstenhausen und Fenne - würden von den Rathaus-Planern vernachlässigt, meint Schlang.

Rundgang durch Luisenthal: In der Tat, die früher graue Straße des 13. Januar ist bunt geworden; überall leuchten frisch renovierte Fassaden. Grau geblieben ist freilich die "Turnhalle", Hausnummer 177. Am einstigen Gaststättenschild hat ein Stein das Glas zerschmettert; um den Bau herum standen Gras und Gestrüpp noch vorige Woche fast meterhoch. Das Gebäude wirkt intakt, aber wenig einladend. Es gehöre der Stadt, sagt Jürgen Manz, persönlicher Referent von Oberbürgermeister Klaus Lorig, auf SZ-Anfrage, und werde "im üblichen Umfang baulich unterhalten", so dass Vereine es nutzen könnten. Weitergehende Sanierung oder gar Ausbau, um Luisenthal den schmerzlich vermissten Versammlungsraum zu geben? Dafür, sagt Manz, habe die Stadt angesichts der Schuldenbremse kein Geld. Zudem müsse das städtische Grundstücks- und Gebäude-Management (GGM) sich derzeit vorrangig um Schulen und Kitas kümmern.

Finstergrau sieht die "Alte Schule", Hausnummer 262, aus (nicht zu verwechseln mit dem früheren Schulbau in der Jahnstraße, der heute der Volkshochschule dient). Leerstand, sagt Manz; die Gemeinnützige Städtische Wohnungsgesellschaft (GSW), der der Bau gehört, wolle ihn abreißen. Ebenso die leeren, heruntergekommenen Wohnhäuser In der Acht 32-38 - ihre Abbruchpläne schmiedet die GSW freilich "auf lange Sicht". Die Nachbarhäuser Nummer 18-28 hingegen habe die GSW 2003 "voll saniert", sagt Manz; nur zwei ihrer 36 Wohnungen stünden leer. Sechs GSW-Häuser in der Albertstraße, 36 Wohnungen, seien "teilweise saniert". Leerstandsquote: 25 Prozent.

Und dann ist da noch ein Luisenthaler Dauer-Ärgernis: der Bahnhof, ein hübscher historischer Bau, doch rundum verwahrlost. Eigentümerin ist die Main Asset GmbH - die Firma, die auch verantwortlich ist für das geplante City-Center. > Weiterer Bericht folgt.

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