Von den Großen lernen

St. Wendel. "Attraktive Arbeitgeber haben beim Werben um Fachkräfte gute Karten. Da ist es egal, ob es sich um ein großes oder ein kleines Unternehmen handelt": Personalberater Ralf-Michael Zapp machte bei der Vortragsveranstaltung "Von den Großen lernen" der IHK Saar den kleinen und mittelständischen Betrieben Mut in ihrem Bemühen um qualifizierte Fachkräfte

 Im UTZ wurde eifrig diskutiert, wie man dem Fachkräftemangel begegnen könne. Vorne in der Mitte Georg Wagner, Nano Tech, bei seinem Beitrag. Fotos: Gog Concept

Im UTZ wurde eifrig diskutiert, wie man dem Fachkräftemangel begegnen könne. Vorne in der Mitte Georg Wagner, Nano Tech, bei seinem Beitrag. Fotos: Gog Concept

St. Wendel. "Attraktive Arbeitgeber haben beim Werben um Fachkräfte gute Karten. Da ist es egal, ob es sich um ein großes oder ein kleines Unternehmen handelt": Personalberater Ralf-Michael Zapp machte bei der Vortragsveranstaltung "Von den Großen lernen" der IHK Saar den kleinen und mittelständischen Betrieben Mut in ihrem Bemühen um qualifizierte Fachkräfte.Hans-Josef Scholl, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung, betonte im Unternehmer- und Technologiezentrum die Bedeutung des Themas: "Gerade für die Betriebe in unserer ländlichen Region ist das Halten und Anwerben von Fachkräften ein ganz wichtiges Thema. Nur mit gutem Personal können die Betriebe ihren hohen Leistungsstand und damit die Wettbewerbsfähigkeit halten oder ausbauen."

Die demographische Entwicklung werde auch das Saarland nicht verschonen, sagte Ralf-Michael Zapp. Im Jahr 2030 werde die Bevölkerung des Saarlandes von derzeit knapp über einer Million Einwohner auf 890 000 zurückgehen, und gleichzeitig werde das Durchschnittsalter der Saarländer stark zunehmen, es gebe weniger junge, dafür aber viele ältere Menschen. "Arbeitgeber-Markenbildung ist angesagt", erklärte Zapp. "Die Arbeitgeber müssen mit Offenheit über die internen und externen Erfolge, aber auch die Misserfolge des Unternehmens reden."

"Lebenslanges Lernen" sei für Unternehmer und Mitarbeiter zur Vermeidung des beruflichen Abstiegs unumgänglich. Dies führe zu einer Flexibilisierung des Unternehmens und zu einer langfristigen Bindung der Mitarbeiter an ihr Unternehmen. Für jeden Angestellten sollte es einen Entwicklungsplan geben, den man in regelmäßigen Mitarbeitergesprächen auch verfolgen müsse. Klar, so der Personalberater, gehöre auch eine adäquate Entlohnung zur Mitarbeiterbindung.

 Personalberater Ralf-Michael Zapp referierte im UTZ St. Wendel zum Thema "Fach- und Führungskräftemangel"

Personalberater Ralf-Michael Zapp referierte im UTZ St. Wendel zum Thema "Fach- und Führungskräftemangel"

Zapp wies auch auf die Veränderung der Altersstruktur in den Unternehmen hin. Fachkenntnisse und Kundenwissen der "Alten" seien künftig wieder verstärkt gefragt: "Zum Erhalt der Innovationsfähigkeit werden die Unternehmen gezwungen sein, altersgerechte Strukturen zu schaffen. Das Team-Teaching zwischen jüngeren und älteren Kollegen wird sich lohnen, gemischte Teams werden erfolgreicher sein." Der Personalexperte riet auch, man solle sich mehr um die Anwerbung ausländischer Fachkräfte bemühen und diesen dann aber auch entsprechende Integrationshilfen anbieten. Hier reiche nur ein Sprachkurs allein nicht aus. Ideal sei, wenn sich ein Mitarbeiter intensiv um den neuen ausländischen Kollegen kümmere, auch im Freizeitbereich. red

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