Vom Tagebuchschreiben zum märchenhaften Fantasy-Roman

Völklingen. Vom Rummel um ihre Person ist sie selbst am meisten überrascht. "Schräg! Ich hätte das so nicht erwartet." Radio, Fernsehen, Presse: Alle wollen wissen, wer das Mädchen ist, das mit 17 Jahren sein erstes Buch veröffentlicht hat. Einen Fantasy-Roman wohlgemerkt

Völklingen. Vom Rummel um ihre Person ist sie selbst am meisten überrascht. "Schräg! Ich hätte das so nicht erwartet." Radio, Fernsehen, Presse: Alle wollen wissen, wer das Mädchen ist, das mit 17 Jahren sein erstes Buch veröffentlicht hat. Einen Fantasy-Roman wohlgemerkt. Und obwohl "Septem - Das Tor in eine andere Welt" gar nicht in Ich-Erzähler-Form geschrieben ist, vermuten die meisten in der Hauptfigur Marietta automatisch ein Alter Ego der Autorin. Darüber kann Hannah Sophie Fuchs, groß, sehr schlank, lange Haare, nur leise kichern. "Ich hab gar nix mit Marietta gemein. Wenn sie eine reale Person wäre, könnte ich sie nicht mal leiden!" Obwohl: Am Ende ist sie ihr doch noch ganz sympathisch, ihre Heldin, die als Erdenmädchen auszieht, die Bewohner der märchenhaften Welt Septem vor dem Bösen zu bewahren. Aber eigentlich ist ihr Mariettas Begleiter Ajoscha viel lieber: "Der ist lebenslustiger - näher an mir dran!" Hannah wundert sich, was alles in ihr Buch hineininterpretiert wird, wer welche Menschen darin zu erkennen glaubt. Dabei habe sie nur einzelne Merkmale von Bekannten "eingebaut", versichert sie. Auch literarische Vorbilder existierten nicht. Sie lese gern Fantasy-Bücher, habe aber streng darauf geachtet, nichts nachzuahmen: "Es sollten ja meine eigenen Gedanken sein." Mit zwölf Jahren fing Hannah an, Tagebuch zu schreiben, und fand das "langweiliger, als ich gedacht hätte". Die Einträge wurden zu kleinen Geschichten ausgeschmückt, und schwupps, war's der Anfang zu einem Buch. Die Hälfte des Romans war fast fertig, als sie endlich einen Entwurf ausarbeitete und die einzelnen Punkte abhakte. Zunächst war das Ganze als Jahresarbeit für die 12. Klasse der Waldorfschule Altenkessel gedacht. Der Entschluss, das Buch zu veröffentlichen, fiel im Patchwork-Familienrat: Hannah wohnt abwechselnd bei ihrem Vater, dessen Lebensgefährtin und ihrem kleinen Halbbruder in Völklingen und bei ihrer Mutter und deren Mann in Altenkessel. Ein Verleger musste nicht gesucht werden, denn man kannte Florian Brunner vom Saarbrücker Geistkirch-Verlag. Verdient hat sie an ihrem Roman bislang nichts, obwohl die 150 Exemplare zur eigenen Verfügung binnen einer Woche weg waren. Hannah hat viele neue Ideen; aber wegen des herannahenden Abiturs hat jetzt erst mal die Schule Vorrang. kek

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