Vom Staubsauger bis zum Rasierpinsel

Püttlingen · Hunderte von Ständen reihten sich gestern aneinander beim Jahrmarkt in Püttlingen. Sternförmig erstreckte sich das Marktgeschehen durch die Innenstadt. Mit Zentrum auf dem Marktplatz. Das Angebot war vielfältig.

 Beim Jahrmarkt in Püttlingen war gestern was los. Foto: Jenal

Beim Jahrmarkt in Püttlingen war gestern was los. Foto: Jenal

Püttlingen. Märkte mag man, oder man mag sie nicht. Wer das bunte mediterrane Treiben liebt, der hatte gestern auf dem Püttlinger Jahrmarkt seine Freude. Hunderte von Ständen reihten sich durch die Straßen diesseits und jenseits des Köllerbachs. Bilder mit Tieren, Schiffen und Nackedeis in 3-D, Staubsauger, Klobürsten, Rasierpinsel, Waffeln am Stil, Schultertücher, Traumfänger, Fächer, Kleckerdecken am Meter.Wer da kein Marktstück für sich fand, war selbst Schuld. Die Händler gaben ihr Bestes. Sie hielten Spiegel hinter Kleiderständern bereit, zogen für die bequeme Schuhanprobe Sitzbänkchen unter dem Tisch hervor.

Sternförmig erstreckte sich das Marktgeschehen durch die Innenstadt. Mit Zentrum auf dem Marktplatz. Eine Besucherin, die auf einer Bank ein Pause einlegte, meinte: "Schön, dass man hier jedes Jahr die bewährten Stände wiederfindet, und dass man Leute trifft, die man lange nicht gesehen hat." "Hosen, Schlüpfer, Glückwunschkarten" hat sie erworben. "Genau das, was ich wollte. Keine Spontankäufe." Der Obst- und Gemüseschnitzer mit dem westfälischen Zungenschlag war ebenso da wie der Kollege mit dem Turban. "Aus China", rief der Händler hinter den bunten Stofftaschen fröhlich. "Da kommt doch jetzt alles her, sogar der neue Mercedes", schickte er hinterher. "Made in Italy", stand an den dekorativen Kinderkleidern. Vom 50-Cent-Artikel im blauen Plastikkorb bis zur Eins-A-Ware reichte das Sortiment. Ortsansässige Geschäftsleute hatten ebenso Stände aufgebaut wie weitgereiste Händler.

Beeindruckend waren die dicken runden Käselaibe. "Meine Verwandschaft hat eine Käserei im Allgäu. Da kommen drei Sorten her. Die anderen holen wir von den Almen", erzählte der Händler. "Schicken lassen geht nicht. Die müssen geprüft werden", erklärte er und führte vor, wie man durch Klopfen Luftlöchern auf die Spur kommt. Das Schöne an Märkten sei das Kommunikative, meinte er.

"Alles weg heute", behauptete ein Textilhändler. "Da können Sie doch froh sein. Da müssen sie mir doch nicht auch noch was verkaufen", konterte eine Marktbesucherin mit Rollator. Da hatte der Händler schon fix eine Bluse vom Bügel geknöpft. Die Frau zog die Bremse und schlüpfte hinein. hof

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