Vom Stadtrand mitten ins Geschehen

Püttlingen · Was bisher die Püttlinger Kleiderkammer war, hat sich als „Kleider und mehr“ in neuen Räumen neu aufgestellt.

"Kleider und Mehr!" Der Verein "Püttlinger Freundeskreis für Integration und Migration" hat mit Unterstützung der Stadt in zentraler Lage von Püttlingen seine Kleiderkammer neu eröffnet. "Was haben wir gearbeitet! Wochenlang, allen voran die Mandy, die gute Seele unserer Kleiderkammer" - Angelika Feld, Vorsitzende im Püttlinger Freundeskreis für Integration und Migration, steht die Freude ins Gesicht geschrieben am Samstag bei der Eröffnung der neuen alten Kleiderkammer.

Vom bisherigen Standort, der früheren Püttlinger Stadtgärtnerei ("lag etwas außerhalb, außerdem wurde sie gebraucht für die Vogel auffangstation"), ging es nun mitten in die Innenstadt: Als Lösung bei der Standortsuche kam man bei der Stadt auf die Idee, die Räumen der früheren Blumenhandlung Strauß zu nutzen.

Die Gelobte, Mandy Benashvili als Leiterin der Kleiderkammer, freute sich auch: "Hier sind die Räume viel ansprechender, die Wege kürzer, und die Leute finden leichter zu uns als früher." Das kann man unterschreiben, wenn man sich umschaut: Sauber, ordentlich, übersichtlich wird Bekleidung für alle Altersgruppen angeboten, ebenso gibt's Bücher, kleine Haushaltsgeräte, Bett- und Tischwäsche, Schuhe, Rucksäcke, Einkaufs- und Aktentaschen. Dass alle Kleider proper aussehen, funktioniert auch "dank einer neuen Waschmaschine und eines Bügeleisens, die uns gespendet wurden", sagt Benashvili. Vorsitzende Feld ergänzt: "Zu danken haben wir auch dem Deutschen Roten Kreuz, das uns beim Transport mit Helfern und Fahrzeugen kräftig unterstützt hat, sowie der Stadt, die uns diese schönen Räume zur Verfügung stellt."

Bürgermeister Martin Speicher (CDU) lobte das Integrationskonzept der Stadt ("wurde seinerzeit vom Stadtrat einstimmig verabschiedet") und die Tatsache, dass mit dem Begegnungstreff in der Völklinger Straße, der Einrichtung "Kleider und Mehr" sowie dem demnächst an den Start gehenden "Mehrgenerationenhaus", ebenfalls in der Völklinger Straße, auch drei Leerstände in der Innenstadt beseitigt werden konnten.

Geöffnet ist die Kleiderkammer in der Marktstraße 26 nun immer dienstags von 9 bis 11.30 Uhr und donnerstags von 16 bis 18 Uhr. Gespendete Waren können während dieser Zeiten abgegeben beziehungsweise weitergegeben werden. Die Einrichtung stehe im übrigen jedem Interessierten offen, betonte Angelika Feld. Und: "Es handelt sich hier um keinen An- und Verkauf. Es werden lediglich Spenden zur Finanzierung unserer Arbeit entgegengenommen."

Und ein kleines Kulturprogramm gab's auch zur Neueröffnung: Der Syrer Ahmad Ali spielte auf seiner Bouzouki, einem arabischen Saiteninstrument. Und eine Kindergruppe und die Arabian Moon Dance Company zeigten Tänze.

Zum Thema:

Fast dreieinhalb Jahre Leerstand Wo nun das Sozialkaufhaus in neuen Räumen wirkt, befand sich bis Ende September 2013 das traditionsreiche Blumenhaus Strauß. Es war in den frühen 1950er Jahren von Josef und Blandina Strauß - als Ergänzung zu ihrer bereits 1951 gegründeten Gärtnerei - eröffnet worden. Zuletzt war es in die Insolvenz geraten (die Gärtnerei war davon nicht betroffen), einem Insolvenzverwalter war es nicht gelungen, einen Übernahme-Interessenten zu finden. Nun ist das Ladenlokal, nach fast dreieinhalb Jahren Leerstand, wieder belegt.

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