"Vergangenes Jahr hatte ich eine gute Saison", erzählt der 18-Jährige stolz. Bei einem Hammerwurfabend des 1. LC Sulzbach imponierte Westrich im Sommer 2009 mit einer Weite von 63,23 Meter. Diese Leistung ging nicht unbemerkt am Bundestrainer Michael Deyhle vorbei. Bei den deutschen Meisterschaften hat er den talentierten Saarländer aus dem Mandelbachtal angesprochen und zu einem Sichtungslehrgang im Dezember 2009 nach Frankfurt eingeladen. "Der Lehrgang war sehr interessant, das Training war ganz anders als hier", erinnert sich Westrich. "Es war viel disziplinierter, und man konnte auch mal die Konkurrenz im Kraftbereich sehen."

Die Freude über die Nachricht, dass er es in den C-Bundeskader geschafft hat, war groß bei dem Talent, das seit sechs Jahren Hammerwerfer ist. Dabei hat alles klein angefangen - im Sportunterricht. Der Schüler des Rotenbühl-Gymnasiums war sofort vom Hammerwurf angetan. "Das hat mir am Belegen", erinnert sich Nils Westrich. So wurde aus einem Sportschüler in wenigen Jahre ein Bundeskader-Athlet.

Die meiste Zeit muss Nils dafür hart trainieren, und die seltene freie Zeit, die er hat, verbringt er mit seinen Freunden. Wohin ihn der Weg in den nächsten Jahren führt, weiß Nils Westrich noch nicht genau. "Das entscheidet sich alles dieses und nächstes Jahr, wenn ich meine Schule fertig habe", erklärt er. Wenn es nach ihm ginge, würde er liebend gerne mit dem Hammerwurf weitermachen. Und er hat auch schon ein Ziel vor Augen, das nicht gerade bescheiden ist: "Das ist natürlich ganz klar Olympia", grinst Nils Westrich.

Bis dahin ist es zwar noch ein weiter Weg, aber bislang hat Westrich sein Talent unterstrichen. Schade nur, wenn solche Weiten beim Hammerwurf manchmal hinter einer Nachricht über einen Vereinswechsel untergehen. Einen Wechsel, zu dem Nils Westrich sagt: "Das Vereinsklima beim LA Team Saar passt nicht auf Einzelsportler, dort ist alles eher auf Mehrkämpfer ausgelegt."