Vom Spitzenreiter überrannt

Völklingen · Dem technisch starken Spiel des Tabellenführers SC Hauenstein hatte der SV Röchling Völklingen am Samstag zu wenig entgegenzusetzen. Die Völklinger verloren die Oberliga-Partie klar mit 1:3.

 Hauenstein spielte sich in Völklingen mit Leichtigkeit Chancen heraus – wie beim frühen 1:0 durch Paul Guillaume (re.). Fotos: Ruppenthal

Hauenstein spielte sich in Völklingen mit Leichtigkeit Chancen heraus – wie beim frühen 1:0 durch Paul Guillaume (re.). Fotos: Ruppenthal

 Die Marschroute von Werner Weiß, Trainer des SV Röchling Völklingen, ging nicht auf.

Die Marschroute von Werner Weiß, Trainer des SV Röchling Völklingen, ging nicht auf.

Werner Weiß, Trainer des Fußball-Oberligisten SV Röchling Völklingen, sorgte in der Pressekonferenz nach dem Spiel gegen Spitzenreiter SC Hauenstein für verwunderte "Waaaas?"-Rufe, als er sagte: "Wir hatten die klar besseren Torchancen, haben sie aber nicht verwertet." Weiß stand mit dieser Meinung alleine da, denn Völklingen hatte mit 1:3 verloren - und es hätte noch schlimmer kommen können.

Das wusste im Grunde auch Weiß, denn er ergänzte: "Unser Torwart Sebastian Buhl hat eine überragende Partie geliefert, Hauenstein hat verdient gewonnen." Vor 320 Zuschauern spielte Hauenstein in den ersten 20 Minuten furchterregend gut. Schnelles, verwirrendes, direktes Kurzpassspiel, atemberaubende Flügelläufe, egal ob über rechts oder links - damit überrannten sie Völklingen regelrecht. Schon nach sechs Minuten das Tor: Timo Helfrich sprintete auf der rechten Außenbahn an drei Völklingern vorbei, ging durch bis auf die Torauslinie, passte in den Rücken der Abwehr und Guillaume Paul brauchte nur noch den Fuß hinzuhalten und aus fünf Metern zum 0:1 einzuschieben.

Doch nach 20 Minuten schlug die Hauensteiner Überlegenheit in Übermut um. Gästetrainer Sascha Hildmann wurde laut. "Es reicht mit Hacke, Spitze", brüllte er. Seine Mannschaft fühlte sich zu sicher und verlor die Kontrolle. Für eine erste Völklinger Torannäherung sorgte Mizgin Demir mit einem fulminanten 28-Meter-Schuss, der knapp vorbeistrich (28.). Demir war an allen guten Völklinger Offensivszenen beteiligt und hätte nach 37 Minuten den Ausgleich machen können, nein, müssen. Nach einem Steilpass von Marc Hümbert spielte er doppelten Doppelpass mit Claudio Meli, stand völlig frei vor Gästetorwart Jens Michelbach und zimmerte die Kugel über das Tor. "Ich habe eine Sekunde zu lang überlegt", ärgerte sich Demir.

Kurz nach der Halbzeit war Demir auch an der zweiten Völklinger Großchance beteiligt: Am linken Flügel tanzte er sich durch die Gästeabwehr, stand im Strafraum, hatte freie Schussbahn - doch die Kugel lag auf seinem rechten Fuß. Statt zu schießen, legte er für Idir Meridja auf, doch der vertändelte den Ball. "Den rechten Fuß hab ich nur zum Stehen", erklärte Demir. Im unmittelbaren Gegenzug überlief Sven Sellentin die Völklinger Defensive, flankte zur Mitte und Eric Veth traf mit einer Direktabnahme zum 2:0 (51.). Mit einem Kopfball besorgte Veth vier Minuten später das 3:0.

Der SVR ließ sich aber nicht hängen. Der eingewechselte Kevin Albert markierte in der 70. Minute nach einem Freistoß durch Hümbert per Kopf das 1:3 und hätte wenig später nach Flanke von Mirko Becker fast das 2.3 erzielt. Dazwischen und danach jedoch hatte Hauenstein vier hochkarätige Einschuss- und Einköpfchancen, die Sebastian Buhl mit starken Paraden vereitelte. Weiß ärgerte sich vor allem über die ersten beiden Gegentore: "Wir hatten uns vorgenommen, keine Chance über außen zuzulassen. Schon nach sechs Minuten war das Makulatur."

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