Vom CO2 zum Klimawandel

Als Klima bezeichnet man den Witterungsverlauf an einem Ort über einen Zeitraum von mindestens zehn Jahren. Es wird auf der Grundlage der Wetterwerte errechnet: Klima ist die Statistik des Wetters. Der unterschiedliche Einfallswinkel der Sonnenstrahlen ist ein Hauptgrund dafür, dass es auf der Erde verschiedene Klimazonen gibt. Das Klima wird dabei durch unterschiedliche Klimafaktoren bestimmt

Als Klima bezeichnet man den Witterungsverlauf an einem Ort über einen Zeitraum von mindestens zehn Jahren. Es wird auf der Grundlage der Wetterwerte errechnet: Klima ist die Statistik des Wetters. Der unterschiedliche Einfallswinkel der Sonnenstrahlen ist ein Hauptgrund dafür, dass es auf der Erde verschiedene Klimazonen gibt. Das Klima wird dabei durch unterschiedliche Klimafaktoren bestimmt. Zu ihnen zählen weltweit wirkende Faktoren wie die Zusammensetzung der Atmosphäre, Sonnenstrahlung und die Meeresströmung. Für das Klima an einem bestimmten Ort sind lokale Faktoren relevant: geografische Breite, Höhe über dem Meer, Relief oder die Lage zum Meer. Das Globalklima ist ein hochkomplexes System mit zum Teil schwer durchschaubaren Wechselwirkungen. Die Erde funktioniert dabei wie eine riesige Klimamaschine, treibende Kraft ist die Sonne. Verschiedene "Rädchen im Getriebe" verteilen die einfallende Energie. Hier spielen Wind (Atmosphäre) und Wasser (Hydrosphäre) eine wichtige Rolle. Das große Marine Förderband, das die drei Weltmeere verbindet, spielt dabei eine entscheidende Rolle. Teile des Förderbandes sind der Nordatlantische Golfstrom, der West- und Nordeuropa ein vergleichsweise mildes Klima beschert. Ohne den Golfstrom hätten wir in Deutschland ein Klima wie in Sibirien. Wenn man heute von Klimawandel spricht, sind Veränderungen gemeint, die zusätzlich vom Menschen verursacht werden. Die richtige Menge CO2 und anderer Treibhausgase bestimmt unser Klima. Nimmt der Gehalt der Gase zu, heizt sich die Atmosphäre zu stark auf - als wäre in einem Treibhaus das Glas zu dick. Seit Beginn der Industrialisierung haben die Treibhausgase stark zugenommen, und man spricht von einem anthropogenen, menschgemachten Treibhauseffekt. Die Erhöhung der Konzentration der Treibhausgase in den letzten 100 Jahren führte zu einem Anstieg der globalen mittleren Temperaturen um etwa 0,6 Grad Celsius. Von den Wissenschaftlern wird ein Anstieg der Jahresdurchschnittstemperatur um bis zu sechs Grad innerhalb der nächsten 100 Jahre erwartet, wenn der Anstieg der Emissionen nicht gebremst wird. Wenn die Erderwärmung beherrschbar bleiben soll, muss eine weltweite CO2-Reduktion von 40 Prozent bis 2020 festgelegt werden, so das IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change). Die Anpassungskosten an den Klimaschutz können dann gerade noch bezahlt werden. Bei einer zu starken Temperaturerhöhung können so genannte Kipp-Punkte (Tipping-Points) erreicht werden. Auswirkungen des Wandels Der Klimawandel ist nicht mehr aufzuhalten, allenfalls noch zu bremsen. Es ist notwendig, zweigleisig zu fahren: Sowohl Vermeidung von Emissionen als auch Anpassungen an die globale Erwärmung und ihre Folgen. Die Land- und Forstwirtschaft hat eine Schlüsselstellung: Sie muss für unsere Ernährung sorgen, nachwachsende Rohstoffe bereitstellen und ist den klimatischen Bedingungen unmittelbar ausgesetzt. Zugleich verfügt sie über große Potenziale, um CO2 in Pflanzen und Böden zu binden. Die Veränderung des Klimas bringt neue Erreger und neue Krankheiten nach Europa. Im "Sahara-Sommer" 2003 nahm die Sommersterblichkeit um 7000 Fälle zu. Mittlerweile ist auch vom Weltklimarat die Verbindung zwischen Klimawandel und menschlicher Gesundheit aufgegriffen worden. Ein Grund liegt in der zunehmenden Ausbreitung von Infektionskrankheiten wie Malaria und Denguefieber. Der größte Anteil des CO2-Ausstoßes entsteht bei der Energieerzeugung und -umwandlung. Aber auch jeder Einzelne trägt entscheidend dazu bei: Der Verkehr nimmt 20 Prozent am CO2-Ausstoß in Deutschland ein, die Haushalte 14 Prozent. Im häuslichen Energieverbrauch nimmt die Heizung den größten Anteil ein. In letzter Zeit ist zunehmend der CO2- Anteil unserer Konsumgüter in den Mittelpunkt gerückt. In Deutschland werden pro Kopf und Jahr etwa elf Tonnen CO2 ausgestoßen. Durch das eintägige Wetterseminar im September sind beispielsweise 140 Kilogramm CO2-Emissionen entstanden. Der Großteil der Treibhausgase ist durch die Anreise der Teilnehmer entstanden und durch die verzehrten Speisen und Getränke. Die Flyer wurden klimaneutral gedruckt, so dass die dort entstandenen 82 Kilo nicht in die Bilanz rein gerechnet worden sind. Positiv hat sich auch die Jahreszeit ausgewirkt: Die Gasheizung musste bei den spätsommerlichen Temperaturen noch nicht eingeschaltet werden. Unsere Essgewohnheiten verursachen rund 20 Prozent aller Treibhausgase in Deutschland. Dazu gehören neben der Erzeugung unserer Lebensmittel auch deren Verarbeitung, Transport, Lagerung, Vermarktung und Zubereitung sowie die Abfallbeseitigung. Der hohe Anteil tierischer Produkte auf unsern Tellern belastet die Ernährung am meisten: Methan und Lachgas. Für Äcker und Weiden wird zudem eine große Menge an Regenwäldern abgeholzt. Gemüse verursacht etwa 150 Gramm CO2-Äquivalent pro Kilo und Rindfleisch etwa 13 500 Gramm pro Kilo. Wie kann es weniger werden?Wichtig ist zu wissen, dass jeder Einzelne mit seinen persönlichen Entscheidungen eine Menge für eine Reduzierung der CO2-Emissionen tun kann. Nahezu jedes Produkt, was wir kaufen, und jede Dienstleistung, die wir nachfragen, erzeugt irgendwann und irgendwo Kohlendioxid. Nach Schätzungen kann ein effizienter und sparsamer Lebensstil die durchschnittlichen CO2-Emissionen in Deutschland von jährlich etwa elf Tonnen halbieren.

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