Vom Biber und der Natur lernen

Berschweiler. Kinder leben heute auch im ländlichen Raum immer mehr in virtuellen Welten. Gerade in der sie prägenden Entwicklungsphase ist es jedoch wichtig, ihnen den Zugang zu der realen Welt mehr zu öffnen und ihnen den Umgang und den Kontakt zu den Menschen und zum Leben in der Natur mehr als bisher zu ermöglichen

 In der Biberburg Berschweiler steht der pelzige Nager im Vordergrund. Hier lernen Kinder viel über die Natur und ihre Lebewesen. Foto: dpa/Felix Heyder

In der Biberburg Berschweiler steht der pelzige Nager im Vordergrund. Hier lernen Kinder viel über die Natur und ihre Lebewesen. Foto: dpa/Felix Heyder

Berschweiler. Kinder leben heute auch im ländlichen Raum immer mehr in virtuellen Welten. Gerade in der sie prägenden Entwicklungsphase ist es jedoch wichtig, ihnen den Zugang zu der realen Welt mehr zu öffnen und ihnen den Umgang und den Kontakt zu den Menschen und zum Leben in der Natur mehr als bisher zu ermöglichen. Die Besonderheiten des ländlichen Raumes und das Nutzen der lokalen Potenziale sollen Kindern und Jugendlichen der Marpinger Bildungseinrichtungen demnächst intensiv vermittelt werden.

Durch gestalterisches Handeln und handwerkliches Arbeiten kann der Nachwuchs auf diese Weise typische Elemente des ländlichen Raumes kennenlernen. Dies zu erreichen ist das Anliegen der Kulturlandschaftsinitiative St. Wendeler Land (Kulani). Die verschiedenen Bildungseinrichtungen der Gemeinde Marpingen können die kommunale Bildungslandschaft ab sofort in vielen Varianten an außerschulischen Lernorten nutzen. Was es damit auf sich hat, ist den Vertretern der Bildungseinrichtungen am Freitag in der Berschweiler Biberburg vorgestellt und erläutert worden.

Der Marpinger Bürgermeister Werner Laub (SPD) sprach vom großen Interesse der Gemeinde, den Sozialraum stärker in die Bildungsarbeit einzubeziehen. Ein besonderer außerschulischer Lernort sei die Biberburg, deren Konzept der Verwaltungschef vorstellte. Unter dem Motto "Von der Natur lernen - mit der Natur leben" sei die Biberburg ein Leuchtturm der Kulturlandschaftsinitiative.

Mit Schautafeln, Bildern und Texten erläuterte Projektleiterin Eva Henn die kommunale Bildungslandschaft und stellte beispielhaft Lernorte, Zielgruppen, Themen und Dauer eines Besuches von Gruppen vor. Erläutert wurden auch die Transportmöglichkeiten zu den einzelnen Orten und die dafür ausgearbeiteten Fahrpläne. Dicke Mappen mit ausführlichen Beschreibungen, was die Kinder der Kindergärten und Grundschulen sowie die Kinder und Jugendlichen der Gesamtschule kennenlernen können, übergaben Bürgermeister Werner Laub und der Kreisbeigeordnete Werner Wilhelm (CDU) den Vertretern der Bildungseinrichtungen. Die Bildungslandschaft reicht sogar über den Marpinger Gemeindebezirk hinaus. Mit einbezogen wurden auch der Dirminger Finkenrech, die Schauimkerei der Benediktinerabtei Tholey, die Johann-Adams-Mühle und das Hofgut Imsbach in Theley, die Hirzweiler Schaukäserei und die Grabungsstätten im Wareswald und am keltischen Ringwall. Das Projekt "Bildungsnetzwerk St. Wendeler Land", das durch das Landesinstitut für Pädagogik und Medien unterstützt wird, läuft von 2011 bis 2013. Es kostet 180 000 Euro, darin sind 120 000 Euro Fördermittel enthalten. Bisher haben die Gemeinden Tholey und Marpingen von dem Angebot "Kommunale Bildungslandschaft" gebrauch gemacht. Werner Feldkamp, Chef der Kulani, sagte bei der Tagung in Berschweiler: "Es wäre schön, wenn sich weitere Gemeinden daran beteiligen würden." "Es wäre schön, wenn sich weitere Gemeinden daran beteiligen würden."

Werner Feldkamp, Kulani

Auf einen Blick

Die Bildungseinrichtungen der Gemeinde Marpingen: Kindertagesstätte und Kinderhort Alsweiler, Kindertagesstätte Marpingen, Kindertagesstätte Urexweiler, Kindergarten Berschweiler, Grundschule Marpingen, Grundschule Urexweiler, Gesamtschule/Gemeinschaftsschule Marpingen.

Außerschulische Lernorte:Dorf und Handwerk: Bäckerei Recktenwald, Urexweiler; Bäckerei Caspar, Marpingen. Obstwiesen: Marpingen, Alsweiler, Berschweiler und Urexweiler. Imkerei: Bienenzuchtverein Urexweiler, Lehrbienenstand der Kreisimker in Hofeld, Schauimkerei Abtei Tholey. Landwirtschaft: Petershof Marpingen, Jakobshof Marpingen, Frankenbacher Hof Dirmingen, Schaukäserei Hirzweiler, SaarLandfrauen. Forstund Jagd: SaarForst, Kreisvereinigung der Jäger, Natur- und Wildnisschule. Naturschutz: Biberburg Berschweiler, Finkenrech Dirmingen, Naturwacht Saar, Naturschutzbund, Hofgut Imsbach. Kulturelles Erbe: Hiwwelhaus Alsweiler, Alte Mühle Marpingen, Heimatmuseum Urexweiler, Kreismühlenmuseum Johann-Adams-Mühle, Keltischer Ringwall in Otzenhausen, Ausgrabungen Wareswald in Tholey, Benediktinerabtei in Tholey, Haus am Mühlenpfad in Neipel, Theulegium in Tholey. gtr

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