Volkstümlich und deftig gewürzt

Stennweiler. Schon Wochen war die Kappensitzung des SV Stennweiler (SVS) ausverkauft. Und wer am Samstagabend in der Lindenhalle war, der wusste auch warum

Stennweiler. Schon Wochen war die Kappensitzung des SV Stennweiler (SVS) ausverkauft. Und wer am Samstagabend in der Lindenhalle war, der wusste auch warum. Denn Sitzungspräsident Emil Mieger und seine "linke Hand, ständige Begleiterin und Mitorganisatorin" Jutta Pirron-Sell hatten wieder ein Programm auf die Beine gestellt, das den Anspruch der Stennweiler Fastnachtsfans hundertprozentig erfüllte: Volkstümlich, fröhlich und deftig gewürzt.Die Narhalla ließ sich einbinden, wenn de Emil zum Schunkeln aufrief. Bis in die hintersten Reihen folgte sie ihm und harrte der närrischen Dinge, die vier Stunden lang auf sie herniederprasselten. Angefangen mit Youngster Jan Träm, der seinen heimwerkelnden Vadda als Alleskönner mit Köpfchen outete. "Der hat die Klingel repariert. Wenn jetzt Ääna druff drickt, geht die Kühlschrankdier uff."

Die sportliche Oma

Jacqueline Weiand erzählte von ihrer sportlichen Oma. "Zur Gymnastik stehen wir alle parat. Do rolle die Bandscheiwe in de Salat." Mit wahrlich tollen Wortdeutungen kamen die Frauen vom Waschsalon einher.

Petra Grenner musste Iris Müller die Unterschiede zwischen Dramatikern, Asthmatikern und Neurotikern erklären, was unter Quartal oder Quartett zu verstehen ist, und dass die Deutung von Parkett skurrile Stolperfallen auf spiegelglattem Unterboden in sich birgt. Und was die Putzfrauen Anne Quack und Silke Keller an Erlebnissen schilderten, das ließ das Publikum toben. "Ich gehn an Fasenacht als Bazille. Zuerschd mache ich ihn richtich heiß, stecke ihn an und dann huschd ich ihm ebbes."

Gestenreich und in Reimen schilderte Edgar De Madalena die Folter einer Abmagerungskur. Für ihn gilt jetzt nur noch: "Die Vorsätz sinn jetzt all vagesse. Ich will nur esse, esse, esse!" Das wollte auch das "Ehepaar" Petra Grenner und Edgar Bick. Aber dazu kam es nicht. Vielmehr endete dieses Vorhaben in einer grandiosen Striptease-Show. Und Organza Orgasmika alias Silke Keller glänzte wieder als gewiefte Sexberaterin. "Kochen ist wie Sex, nur in der Küche."

Für richtig Stimmung in der Bude sorgten die Aufführung des Märchens Aschenputtel, das sportlich-knackige SVS-Männerballett, die Määzwella Tanzgruppe Pam-Pam und ChipPets, zwölf junge Frauen in am Ende bunten Klamotten - Rocky-Horror-Picture-Show mit Verve. De Emil ließ auch wissen, wie in Amerika der Bürgermeister heißt: Börger-King. Und dann ging die Post ab zwischen Kipp und Klopp. Bis in die späten Morgenstunden wurden auch die dritten Zähne der hässlichen Aschenputtel-Schwester gesucht. Vergeblich. Finder sollen sich im Schiffweiler Rathaus melden.

Die Akteure

In der Bütt: Jan Träm, "Der Heimwerker"; Jacqueline Weiand, "Die sportliche Oma"; Petra Grenner und Iris Müller, "Im Waschsalon"; die Putzfrauen Anne Quack und Silke Keller; das dinierende Ehepaar Petra Grenner und Edgar Bick; Edgar De Madalena, "Die Abmagerungskur"; Bäbche Dommkäppche alias Organza Orgasmika alias Silke Keller. Der Sketch "Aschenputtel" mit Vivian Sell, Marina Cornely, Iris Müller, Petra Grenner und Anne Quack. Es tanzten die Funkenmariechen Laura Bandau, KUV Wiebelskirchen, und Steffi Sajewa, Trainerin Julia Zeck. die Gruppen Pam-Pam, Trainerin Heike und Stefanie Sajewa, und ChipPets, Trainerin Vivian Sell, das SVS-Männerballett, Leitung Nicole Maurer-Schu, die Vampire aus de Friedhofstroß, die Hoppelhasen und alte Rammler. Technik Carsten Mieger, Michael Gard und Esther-Mohr. Gesamtleitung und Sitzungspräsident Emil Mieger. rp

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