Volksbanken Saarlouis und SaarWest fusionieren

Saarlouis · In Zeiten rauer Bedingungen für Banken tut es einem Starken gut, sich mit einem anderen Starken zusammenzutun: So begründen die Volksbanken SaarWest und Saarlouis ihre Absicht zur Fusion.

 Sie kündigten nun die Fusion an: Die Vorstände der Volksbank Saarlouis (oben, von links), Rüdiger Daub, Peter Scholl, Erwin Faust, sowie die der Volksbank SaarWest (von links), Hans-Georg Warken, Manfred Ziegler, Edgar Soester. Fotos: Rolf Ruppenthal

Sie kündigten nun die Fusion an: Die Vorstände der Volksbank Saarlouis (oben, von links), Rüdiger Daub, Peter Scholl, Erwin Faust, sowie die der Volksbank SaarWest (von links), Hans-Georg Warken, Manfred Ziegler, Edgar Soester. Fotos: Rolf Ruppenthal

Vor der angekündigten Fusion der Volksbanken SaarWest und Saarlouis haben die beiden Aufsichtsratsvorsitzenden, Hans Georg Warken und Erwin Faust, ebenso die Vorstandsvorsitzenden, Edgar Soester und Rüdiger Daub, unterstrichen: "Fusionsbedingte Kündigungen schließen wir aus." (Daub).

In etwa gleich stark

Beide Banken steuern etwa die Hälfte der künftig 275 Mitarbeiter und der 27 Geschäftsstellen bei. Die beiden Banken, die nun zusammengehen wollen, bezeichnen sich als stark und in etwa gleich stark: 470 Millionen Euro Bilanzsumme bei der Volksband SaarWest, 400 Millionen bei der Volksbank Saarlouis.

Der Absicht einer Fusion haben beide Aufsichtsräte einstimmig zugestimmt. Am vergangenen Donnerstag waren Mitarbeiter und die Vertreter der Eigentümer, das sind zusammen die "Genossen", informiert worden. Rechtlich entscheidend ist die Abstimmung der beiden Vertreterversammlungen der rund 20 000 Genossen im September.

Danach, Ende des Jahres, legen beide Banken ihre Fusions-Bilanzen vor. Erst nach deren Prüfung kann die Fusion tatsächlich in Kraft treten. Dann werden auch die Schilder von "Volksbank Saarlouis" und "Volksbank SaarWest" gegen die neuen ausgetauscht.

Der neue Name wird noch gesucht. "Volksbank" soll darin erhalten bleiben, ein regionaler Bezug auch. Rüdiger Daub, Vorstand der Volksbank Saarlouis schmunzelnd: "Jemand hat ,Volksbank entlang der A 620' vorgeschlagen."

Das wird es sicher nicht. Der Scherz zeigt aber das Kerngebiet an: "Der Großraum Saarlouis, Völklingen, Köllertal sowie Saarbrücken. Vom Niedtal bis in die Landeshauptstadt."

Eine Fusion liegt für die beiden Banken nahe, weil sie auch unter schwierigeren Marktbedingungen Geld verdienen, "wetterfest sein" wollen, wie Soester sagte. Die Bankenaufsicht stelle seit der Finanzkrise höhere Anforderungen. Dazu komme erhöhtes Eigenkapital. Kunden verlangten immer spezialisierte Bankleistungen: der Mittelstand etwa, der im Ausland investiert.

Mehr Präsenz im Internet

Zugleich konkurrierten Handel und Versicherungen immer öfter mit Kreditangeboten. Direktbanken machen Druck. Die Verdienste der Banken sinken wegen der niedrigen Zinssätze. Und zumal im Saarland schrumpft der Markt aus demographischen Gründen. Konsequenzen fordere auch, sagten die Volksbanker, dass immer mehr Kunden Bankgeschäfte über das Internet abwickeln. Da wollen sie stärker einsteigen. Alle diese Herausforderungen lassen sich nach Ansicht der Bankchefs besser gemeinsam bewältigen. So wolle man "die Genossenschaftsbank Nummer eins" im westlichen Saarland werden.

Die beiden bisherigen Vorstände aus Soester und Manfred Ziegler sowie Daub und Peter Scholl werden zunächst zusammengelegt. Vorstandsvorsitzender wird Soester. Dafür wird Faust von der Volksbank Saarlouis Aufsichtsratsvorsitzender.

Zum Thema:

RückschauBis zum Jahr 2002 hatte es noch die eigenständige Volksbank Völklingen-Warndt gegeben. Sie verschmolz damals mit der fast doppelt so großen, übernehmenden Volksbank Saarlouis eG (eingetragene Genossenschaft). Völklingen hatte damals eine Bilanzsumme von etwa 120 Millionen Euro, Saarlouis von 220 Millionen. Nun steht die nächste Fusion an. red

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