Volksbank will vier Filialen schließen

Türkismühle · Die Volksbank Nahe-Schaumberg hat die Planungen für die Schließung der Geschäftsstellen in Gonnesweiler, Bosen, Schwarzenbach und Sötern aufgenommen. Die Bankstellen Gonnesweiler und Bosen sollen in einem neuen Kompetenzzentrum in Neunkirchen/Nahe zusammengeführt werden. Das teilte der Vorstand der Genossenschaftsbank bei der Vertreterversammlung in der Gesamtschule Türkismühle mit.

 Die Gonnesweiler Geschäftsstelle in der Nahetalstraße steht vor der Schließung. Foto: Frank Faber

Die Gonnesweiler Geschäftsstelle in der Nahetalstraße steht vor der Schließung. Foto: Frank Faber

Foto: Frank Faber

Die Volksbank (VB) Nahe-Schaumberg will demnächst ihre Geschäftsstellen in den Dörfern Gonnesweiler, Bosen, Schwarzenbach und Sötern schließen. Das wurde bei den Regionalkonferenzen in Theley und Nohfelden bereits besprochen und war auch Thema bei der Vertreterversammlung in der Gesamtschule Türkismühle im Juni. Zuvor hatten die Vertreter aus Gonnesweiler ein zweiseitiges Schreiben bezüglich der Schließung der Filiale in der Nahetalstraße eingereicht.

Rückläufige Zinsgewinne

Dazu bezog der Vorstandssprecher der Volksbank, Gerd Linn, Stellung. Er begründete das Aus für die Gonnesweiler Geschäftsstelle mit rückläufigen Zinsgewinnen, was die Kosten weiter erhöhen würde. "In Gonnesweiler ist die schlechteste Entwicklung von den drei Filialen am Bostalsee. Eine Restrukturierung muss erfolgen, damit die Kosten im Griff bleiben", erklärte Linn. Zudem sei die Bausubstanz der Bank marode, es fehle an einem barrierefreien Zugang, so das Ergebnis einer Begehung durch die Berufsgenossenschaft. Der Standort Gonnesweiler soll mit der Bankstelle Bosen, die ebenfalls dicht macht, in einem neuen Kompetenzzentrum in Neunkirchen/Nahe zusammengeführt werden. "Wir wollen zentralisieren", so Linn. Dazu ist geplant, dass Gebäude, in dem die Geschäftsstelle in Neunkirchen/Nahe beherbergt ist, anzukaufen und umzubauen. "Alles steckt noch in den Kinderschuhen", meinte Linn. Ein genauer zeitlicher Ablauf der Veränderungen stünde noch nicht fest. Des Weiteren sind noch die "Mini-Filialen", wie sie Linn bezeichnete, in Schwarzenbach und Sötern von Schließungen betroffen.

Zuvor hatten Linn und sein Vorstandskollege Lothar Dewes, über ein zufriedenstellendes Geschäftsjahr 2012 mit einem Zuwachs in fast allen Geschäftsbereichen informiert. Zudem kam der Prüfungsbericht des Genossenschaftsverbandes, den der stellvertretende Vorstandssprecher Holger Peter vortrug, zu dem Schluss, dass die Eigenkapital-Ausstattung der VB Nahe-Schaumberg "unterdurchschnittlich und daher verbesserungswürdig" sei. Zwischenzeitlich habe sich nichts an der Situation bezüglich einer Fusion mit der St. Wendeler Volksbank (wir berichteten) geändert, so der Aufsichtsratsvorsitzende Hans-Jürgen Wittig. "Es gibt noch zu viele offene Fragen, um dieses Fusions-Modell vorzustellen", teilte Wittig mit.

Nach 14 Jahren ist Guido Baltes aus dem Aufsichtsrat ausgeschieden, seine Nachfolge trat Michael Welter an. Die 92 stimmberechtigten VB-Mitglieder bestätigten Thomas Becker weiterhin im Kontrollgremium.

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Auf einen BlickDie VB Nahe-Schaumberg hat über 13 000 Kunden und 4300 Mitglieder. Die Bilanzsumme verringerte sich um 0,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 151,4 Millionen Euro. Den Mitgliedern wird eine Dividende von 5,5 Prozent ausgezahlt. 165 000 fließen in die Ergebnisrücklagen. Das Geschäftsgebiet umfasst die Gemeinde Nohfelden mit angrenzenden Regionen sowie die Gemeinde Tholey mit neun Geschäftsstellen in Theley, Scheuern, Nohfelden, Wolfersweiler, Gonnesweiler, Bosen, Sötern, Neunkirchen/Nahe und Schwarzenbach. frf

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