Vogelgrippe, Katzenjammer - irgendwas ist immer

Völklingen. Vorab flimmern Pech-und-Pannen-Videos über die Leinwand links auf der Bühne in der Kulturhalle. Das lockert die Stimmung. Lachend empfängt das Publikum den Comedy-Star Bodo Bach in Wehrden. Der behauptet, das sei die Vorspeise gewesen, um zu sehen, ob alle gut drauf sind; ihm gehe es ja in der "Hauptsache um weg von daheim"

Völklingen. Vorab flimmern Pech-und-Pannen-Videos über die Leinwand links auf der Bühne in der Kulturhalle. Das lockert die Stimmung. Lachend empfängt das Publikum den Comedy-Star Bodo Bach in Wehrden. Der behauptet, das sei die Vorspeise gewesen, um zu sehen, ob alle gut drauf sind; ihm gehe es ja in der "Hauptsache um weg von daheim". Schon ist er mittenmang im Bühnenleben, macht uns mit Gattin Gerda, Sohn Rüdiger und der Schwiegermama vertraut. Gerda und Rüdiger sind Kunstfiguren genauso wie Bodo Bach.Bodo Bach heißt eigentlich Robert Treutel. Seit über 20 Jahren verkörpert er diesen Bodo. Gab ihm erst im Radio eine Stimme, dann im TV und auf der Bühne eine gestenreiche Gestalt. Man muss sich nicht wundern, wenn da mal der eine mit dem anderen verwechselt wird. Bodo Bach macht Boulevard-Comedy. Das aktuelle Programm ist nah am Leben dran. Stark überzeichnet, aber alles könnte wahr sein. Schließlich kennt das jeder selbst: den Huddel mit den Handwerkern, die Einkaufspassagen mit ihren Fress-Etagen und den Schickimicki-Designläden, die Diskrepanz zwischen der Sachsenklinik und Betreuung vor Ort. Und der Silvesterabend, der sich bei Fondue und Bleigießen in XXL-Länge zog. Nun ja, Vogelgrippe, Katzenjammer, Schweinegrippe - irgendwas ist immer.

Vieles von dem, was Bodo Bach auf der Bühne erzählt, ist dem Leben des Robert Treutel entnommen. Beide haben das Jurastudium erfolgreich abgebrochen, beide wohnen in Offenbach und sind nach der Heesters-Rechnung in der Mitte ihres Lebens. Seine Frau würde auch gerne renovieren, verrät er im Pressegespräch. Söhne habe er selbst jedoch zwei und Kunstsohn Rüdiger sei älter als die eigenen.

Das aktuelle Programm kommt ohne schrägen Telefonanruf aus. Nach 2000 Anrufen sei damit Schluss, findet der Komödiant. Zur Zeit sammelt er Ideen für das nächste Programm. Da will er was über das Thema Jobs machen. Schließlich habe er selbst jede Menge Erfahrung gesammelt, sei Zeitungsausträger, Kabelhilfe und, und, und gewesen. Die gesammelten Ideen gibt er an zwei Autoren, die auch selbst als Kabarettisten auftreten. Nach drei, vier Wochen ist der Textentwurf fertig. Ellenlang und in geschriebener Sprache. Das geht dann alles erst mal durch den "Bodonizer", wird mundgerecht gemacht, hessisch angehaucht, "dass ich es für mich sprechen kann". Dann geht es zum Testlauf auf eine kleine Theaterbühne. "Das Publikum bestimmt viel", sagt er. Stellen, an denen nicht gelacht werde, flögen raus. Erfahrungen mit dem Publikum kommen auch im Programm vor. Dass einer, so wie er, allein auf der Bühne stehe, komme aus England und Amerika. Dort spiele man maximal 70 Minuten am Stück. Der Deutsche dagegen wolle eine Pause und ein langes Programm. Egal wie.

In Völklingen haben alle durchgehend gelacht. Ehrenwort. Vor der Pause, nach der Pause und über die Zugabe hinweg. Foto: Stadt Völklingen

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