Völklinger machen sich Sorgen

Völklingen. Eine geplante Erweiterung der Produktionsanlagen der Chemieplattform im französischen Carling stand am Mittwochabend auf der Tagesordnung des Stadtratsausschusses für Stadtentwicklung und Umwelt. Die Firma Arkema will ihre Produktion von Adame (Dimethylaminoethylacrylat) dort um jährlich 30 000 Tonnen auf zukünftig 58 000 Tonnen erhöhen

 Nicht selten zu sehen: Flammen erhellen bei Carling den Nachthimmel. Foto: christian Mertens

Nicht selten zu sehen: Flammen erhellen bei Carling den Nachthimmel. Foto: christian Mertens

Völklingen. Eine geplante Erweiterung der Produktionsanlagen der Chemieplattform im französischen Carling stand am Mittwochabend auf der Tagesordnung des Stadtratsausschusses für Stadtentwicklung und Umwelt. Die Firma Arkema will ihre Produktion von Adame (Dimethylaminoethylacrylat) dort um jährlich 30 000 Tonnen auf zukünftig 58 000 Tonnen erhöhen. Dieser Stoff dient unter anderem zur Herstellung von Flockungsmitteln für die Wasseraufbereitung und die Papierindustrie.Die Diskussion zeigte: Der Stadtrat würde gerne aktiv in das Genehmigungsverfahren einbezogen werden. Der Genehmigungsantrag liegt jedoch nur in den französischen Rathäusern in Grenznähe aus, Völklingen wurde lediglich durch das saarländische Umweltministerium informiert. Antworten auf seine Fragen möchte der Ausschuss trotzdem haben: Er macht sich Sorgen über die Folgen eines möglichen Unfalls. Bei einem Verlust der Dichtigkeit des Reaktors, so die Angaben der Betreiber, würden toxische Dämpfe nur auf dem Betriebsgelände und in unmittelbarer Umgebung wirken. "Das kann ich nicht ganz glauben", sagte Brunhilde Folz (SPD). Auch die anderen Ausschussmitglieder fürchten, dass die Gift-Wolke bei entsprechendem Wind nach Völklingen weht. Bürgermeister Wolfgang Bintz wird die Bedenken und Fragen nun weiterleiten - entweder an das Umweltministerium oder direkt an die Präfektur in Metz.

Auf Antrag der SPD wurde auch über die Verkehrsverhältnisse im neu entstandenen Globus-Tunnel und über die Kritik des Landesbetriebs für Straßenbau (LfS) diskutiert. Der LfS hatte der Stadt Völklingen vorgeworfen, die vereinbarten Unterhaltungs- und Instandsetzungsarbeiten an Bundes- und Landesstraßen über Jahre und Jahrzehnte nur unzureichend ausgeführt zu haben (wir berichteten). Bürgermeister Bintz betonte, dass man den Konflikt mit dem LfS nicht über die Presse austragen möchte. Er kündigte ein Gespräch mit dem Landesbetrieb an. Anschließend wolle man dann gemeinsam die Öffentlichkeit informieren. Mit Blick auf den Globus-Tunnel teilte er mit, dass dort ein Zebrastreifen eingerichtet werde.

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