Völklinger Hüttenjazz wird in diesem Jahr 13 Jahre alt
Völklingen. Einen starken Start in den Völklinger Hüttenjazz 2012 konnte Meinrad Maria Grewenig am Freitag feiern
Völklingen. Einen starken Start in den Völklinger Hüttenjazz 2012 konnte Meinrad Maria Grewenig am Freitag feiern. Als der Chef des Weltkulturerbes Völklinger Hütte die "spannende und aufregende Programmlinie" der neuen Saison ankündigte, präsentierte sich der Zimmerplatz vor dem Bistro B 40 bereits dicht bevölkert - und die Freunde des seit nunmehr 13 Jahren erfolgreichen eintrittsfreien Feierabendjazz konnten dann ein gehaltvolles Musikmenü genießen. Der künstlerische Leiter Oliver Strauch, seit vergangenem Sommer Nachfolger des Hüttenjazz-Gründers Ivo Müller, möchte hier "jungen deutschen Jazz" servieren. Das von Strauch als "absolutes Highlight" angekündigte Frederik Köster Quartett erfüllte diese Kriterien. Obgleich über weite Strecken eher melancholische bis elegische Stimmungen vorherrschten, fehlte es dem Groovejazz nicht an herben frischen Spannungsklängen - das war keineswegs gefällige Mainstream-Kost. Für die erlesene Klangkultur stand hier Frederik Köster: Der Kölner Combochef, der sich bei seinen Kompositionen etwa von Größen wie Olivier Messiaen beeinflussen lässt, bestach mit seidenweichem, lyrischem Trompetenschmelz. Obwohl Köster gelegentlich auch schrillere Bläserfarben beisteuerte, war Schärfe doch eher das Metier von Tobias Hoffmann. Der durch verschiedene eigene Projekte wie etwa "Fallschirme" bekannte E-Gitarrist sorgte mit metallisch-harschen Sounds für rockige Würze. Neben schneidenden Akkorden und Melodielinien ließ Hoffmann mit Hilfe von Elektronik sphärische Matten zu beeindruckenden Soundmauern wachsen.Nicht alle Tage erlebt man schließlich ein Rhythmusduo, das mit so viel Sensibilität auch im unteren Dynamikbereich für gleichermaßen anregende wie entspannende Schwingungen sorgt wie im Köster-Quartett Robert Landfermann (Kontrabass) und Ralf Gessler (Schlagzeug). Schön, dass das Hüttenjazz-Auditorium keinesfalls mit Applaus für die anspruchsvolle Musik geizte. uhr
Freitag, 6. Juli, 18 Uhr (Bistro B 40) am Eingang des Weltkulturerbes: Hüttenjazz mit dem Damentrio "Kalima"