Völklingen: Der Wechsel ist perfekt

Völklingen. In einer Dreifach-Prozedur hat sich gestern Abend der Wechsel an zwei wichtigen Positionen in Völklingen vollzogen. Wolfgang Bintz (CDU) wurde vor Hunderten von Ehrengästen, darunter zum Beispiel auch Altbürgermeister Fritz Diehl (SPD), in der Erzhalle im Weltkulturerbe in sein neues Amt als Bürgermeister eingeführt

 Anstoßen auf den Wechsel: Wolfgang Bintz (links), neuer Völklinger Bürgermeister, mit seinem Amtsvorgänger Jochen Dahm vor der Erzhalle des Weltkulturerbes Völklinger Hütte. Dort wurde gestern mit vielen Gästen gefeiert. Foto: Becker & Bredel

Anstoßen auf den Wechsel: Wolfgang Bintz (links), neuer Völklinger Bürgermeister, mit seinem Amtsvorgänger Jochen Dahm vor der Erzhalle des Weltkulturerbes Völklinger Hütte. Dort wurde gestern mit vielen Gästen gefeiert. Foto: Becker & Bredel

Völklingen. In einer Dreifach-Prozedur hat sich gestern Abend der Wechsel an zwei wichtigen Positionen in Völklingen vollzogen. Wolfgang Bintz (CDU) wurde vor Hunderten von Ehrengästen, darunter zum Beispiel auch Altbürgermeister Fritz Diehl (SPD), in der Erzhalle im Weltkulturerbe in sein neues Amt als Bürgermeister eingeführt. Jochen Dahm (CDU) wurde als Bürgermeister verabschiedet und gleichzeitig als zweiter Geschäftsführer bei den Stadtwerken eingesetzt.

Die SPD-Opposition im Stadtrat, die diese Personalentscheidungen heftig kritisiert hatte, hatte gestern nichts mehr zu sagen - dafür aber Oberbürgermeister Klaus Lorig (CDU). Lorig meinte, Bintz werde mit großer Loyalität für einen nahtlosen Übergang in der Verwaltung sorgen. Dahms Wechsel zu den Stadtwerken gebe dem Prozess der Stärkung der Wirtschaftskraft neuen Schwung, und Bintz werde durch die guten Kontakte aus seinem früheren Berufsleben sicher weitere Unternehmen für den Standort Völklingen gewinnen können.

Staatssekretär Gerhard Müllenbach bescheinigte gestern der Stadt, "einen Modernisierungsschub erlebt" zu haben. Müllenbach: "Völklingen hat ein immenses Gewerbesteueraufkommen und ist auf dem besten Weg, sich zu sanieren."

Mit dem Amtswechsel verbindet sich für Bintz und Dahm auch ein Ortswechsel. Bintz ist in Dahms altes Büro im Rathaus eingezogen. In Erinnerung an seine berufliche Vergangenheit will er den Raum mit Fossilien und Mineralien ausschmücken. Dahm sitzt jetzt bei den Stadtwerken in Michael Altpeters früherem Geschäftsführerbüro. Altpeter ist in den (aufgelösten) Sitzungssaal umgezogen. Der neue Geschäftsführer hatte gestern in seinem Büro erst einen Schreibtisch und ein Telefon, "das seit vier Uhr sogar funktioniert" (Dahm). Für eventuelle weitere Verluste an Privatleben hat Lorig bereits gestern die Ehefrauen, Gerburg Stockfisch-Bintz und Gabriele Dahm, vorsorglich mit einem Blumenstrauß entschädigt.

< Weiterer Bericht folgt.

Zur Person

Wolfgang Bintz (53) aus Geislautern ist bisher auf der politischen Bühne wenig in Erscheinung getreten. Der gelernte Markscheider spielte aber eine landesweit wichtige Rolle als Leiter der Montan-Grundstücks-Gesellschaft (MGG) an der Saar. Deren Aufgabe ist es, Bergbau-Liegenschaften zu renaturieren beziehungsweise einer neuen Verwendung zuzuführen.

Jochen Dahm (52), ebenfalls aus Geislautern, praktizierte früher als Rechtsanwalt. Am Nikolaustag 2002 war Dahm trotz SPD-Mehrheit im Stadtrat zum Bürgermeister gewählt worden. Zuvor hatte Dahm vergeblich für die CDU als Oberbürgermeister (gegen Hans Netzer) und später auch für das Amt des Stadtverbandspräsidenten kandidiert. Zusammen mit seinem Geschäftsführer-Kollegen Michael Altpeter soll Dahm nun die Stadtwerke-Holding als Steuerungsinstrument ausbauen, acht Tochtergesellschaften lenken und Großprojekte wie Biogasanlage und Fischzucht voranbringen. er